Die Wasserkraft macht in der Schweiz den grössten Anteil erneuerbarer Energien aus. Doch nicht jedes Kraftwerk ist gleichermassen umweltfreundlich. Getty Images

Wie «grün» ist der Strom an deinem Wohnort?

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Drei Viertel des Stromverbrauchs in der Schweiz stammen aus erneuerbaren Quellen. Doch nicht jede Gemeinde steht gleich gut da. Ein Online-Tool gibt Auskunft, wie umweltschonend der Strom in deinem Wohnort ist.

Zwar nimmt die Schweiz europaweit einen der hinteren Ränge ein, was den Ausbau von Solar- und Windkraftwerken betrifft. Geht es aber um den Verbrauch erneuerbaren Stroms, steht das Land besser da: Rund drei Viertel des in der Schweiz verbrauchten Stroms stammt aus erneuerbaren Quellen – zu 66 Prozent aus der Wasserkraft.

Ein differenziertes Bild zeigt sich indessen, wenn der Blick auf Gemeindeebene zoomt. 2017 wurde dafür das Online-Tool «Stromlandschaft Schweiz» ins Leben gerufen. Die Karte gibt detailliert Auskunft, wie grün Gemeinden beim Strombezug sind – vergeben werden die Noten 1 bis 6.

Zwar nimmt die Schweiz europaweit einen der hinteren Ränge ein, was den Ausbau von Solar- und Windkraftwerken betrifft. Geht es aber um den Verbrauch erneuerbaren Stroms, steht das Land besser da: Rund drei Viertel des in der Schweiz verbrauchten Stroms stammt aus erneuerbaren Quellen – zu 66 Prozent aus der Wasserkraft.

Ein differenziertes Bild zeigt sich indessen, wenn der Blick auf Gemeindeebene zoomt. 2017 wurde dafür das Online-Tool «Stromlandschaft Schweiz» ins Leben gerufen. Die Karte gibt detailliert Auskunft, wie grün Gemeinden beim Strombezug sind – vergeben werden die Noten 1 bis 6.

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Erhebliche Unterschiede

Für die neusten Bewertungen wurden die Kriterien indessen verschärft. Der alleinige Bezug erneuerbaren Stroms reicht nicht für einen Platz in den vorderen Rängen. Zusätzlich spielen auch andere Umweltfaktoren eine Rolle: Wie steht es zum Beispiel mit dem Gewässerschutz bei alten Kraftwerken? Welche Umweltbelastungen entstehen durch Bau und Unterhalt der Anlagen? Wie hoch ist der Stromanteil aus Solar-, Biomasse- und einheimischen Wasserkraftwerken?

Die Unterschiede zwischen den Gemeinden sind erheblich: So stehen zum Beispiel einige Ortschaften im Bezirk Olten derzeit am schlechtesten da. Dies allerdings, weil sich die Herkunft des Stroms nicht genau nachweisen lässt, es sich also um Graustrom handelt. Gunzgen, Hägendorf und umliegende Orte wurden deshalb mit einer Note von 2,3 bewertet.

Aber auch, wenn die Stromherkunft bekannt ist, sind die Noten nicht unbedingt markant besser. Mehrere Dutzend Schweizer Gemeinden, die sich fleckenartig über die Karte erstrecken, erhalten ein Ungenügend, da ein grosser Teil des Stroms aus Kernkraftwerken stammt.

Druck auf Stromlieferanten erhöht sich

Den besten Platz mit einer Wertung von 5,5 nimmt hingegen die Doppelgemeinde Vilters-Wangs im Sarganserland, wo der Strom von einem gemeindeeigenen Stromlieferanten kommt. Auch die Städte stehen nicht schlecht da; am besten bewertet ist aktuell Zürich mit der Note 5.

Eine wichtige Rolle bei der Bewertung spielen indessen die Stromanbieter, auf deren Strommix Privatnutzer nur beschränkt Einfluss haben. Wenn der Anbieter in seinem Portfolio Strom aus Kernkraftwerken hat, führt dies automatisch zu einem schlechteren Rating für die Gemeinde.

Angesichts der geplanten Strommarktöffnung dürfte sich der Druck auf die Stromlieferanten erhöhen. Auch hierfür gibt es bereits ein Online-Tool, das Auskunft über den Strommix der verschiedenen Anbieter gibt: das Stromkennzeichnungs-Tooldes Verbands der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen.

Erhebliche Unterschiede

Für die neusten Bewertungen wurden die Kriterien indessen verschärft. Der alleinige Bezug erneuerbaren Stroms reicht nicht für einen Platz in den vorderen Rängen. Zusätzlich spielen auch andere Umweltfaktoren eine Rolle: Wie steht es zum Beispiel mit dem Gewässerschutz bei alten Kraftwerken? Welche Umweltbelastungen entstehen durch Bau und Unterhalt der Anlagen? Wie hoch ist der Stromanteil aus Solar-, Biomasse- und einheimischen Wasserkraftwerken?

Die Unterschiede zwischen den Gemeinden sind erheblich: So stehen zum Beispiel einige Ortschaften im Bezirk Olten derzeit am schlechtesten da. Dies allerdings, weil sich die Herkunft des Stroms nicht genau nachweisen lässt, es sich also um Graustrom handelt. Gunzgen, Hägendorf und umliegende Orte wurden deshalb mit einer Note von 2,3 bewertet.

Aber auch, wenn die Stromherkunft bekannt ist, sind die Noten nicht unbedingt markant besser. Mehrere Dutzend Schweizer Gemeinden, die sich fleckenartig über die Karte erstrecken, erhalten ein Ungenügend, da ein grosser Teil des Stroms aus Kernkraftwerken stammt.

Druck auf Stromlieferanten erhöht sich

Den besten Platz mit einer Wertung von 5,5 nimmt hingegen die Doppelgemeinde Vilters-Wangs im Sarganserland, wo der Strom von einem gemeindeeigenen Stromlieferanten kommt. Auch die Städte stehen nicht schlecht da; am besten bewertet ist aktuell Zürich mit der Note 5.

Eine wichtige Rolle bei der Bewertung spielen indessen die Stromanbieter, auf deren Strommix Privatnutzer nur beschränkt Einfluss haben. Wenn der Anbieter in seinem Portfolio Strom aus Kernkraftwerken hat, führt dies automatisch zu einem schlechteren Rating für die Gemeinde.

Angesichts der geplanten Strommarktöffnung dürfte sich der Druck auf die Stromlieferanten erhöhen. Auch hierfür gibt es bereits ein Online-Tool, das Auskunft über den Strommix der verschiedenen Anbieter gibt: das Stromkennzeichnungs-Tooldes Verbands der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen.

Erste Veröffentlichung: 
24.9.2021
  |  Letztes Update: 
24.9.2021

«Stromlandschaft Schweiz»

Screenshot vom 20. September 2021 der Stromlandschaft Schweiz. Rot bedeutet eine schlechte Wertung, grün eine gute. Von den grau markierten Gemeinden liegen keine Daten vor.

Das Online-Tool «Stromlandschaft Schweiz» wurde 2017 vom WWF initiiert und gemeinsam mit MyNewEnergy und Energie Schweiz umgesetzt. Für die Jahre 2020 bis 2022 wurde die Bewertung modifiziert. Eine grüne Wertung erhalten nur noch Energieversorger, deren Strommix sich vorwiegend aus Solar-, Wind- und Biomasse-Strom zusammensetzt. «Stromlandschaft Schweiz» soll die Qualität des Stroms für Konsumentinnen und Konsumenten greifbar machen und das Bewusstsein für erneuerbare Quellen schärfen.

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