Vegi-Burger werden immer beliebter: Inzwischen wird jeder fünfte Franken bei Burgern mit fleischlosen Varianten gemacht. Foto: Istock.com

«Durch die Decke» – Nachfrage nach Vegan-Burgern steigt massiv

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Immer mehr Menschen verzichten auf Milch und Fleisch. Der Trend zeigt sich auch in den Regalen von Migros und Coop. Trendforscher propagieren gar eine fleischfreie Schweiz bis zum Jahr 2050.

Der Fleischkonsum sinkt seit Jahrzehnten: Im Jahr 2020 assen Schweizer 47,3 Kilogramm Fleisch pro Kopf, 1980 waren es noch 64,4 Kilogramm. 17 Kilogramm mehr. Von diesem Rückgang der tierischen Landwirtschaft profitiert auch das Klima.

Der Fleischkonsum sinkt seit Jahrzehnten: Im Jahr 2020 assen Schweizer 47,3 Kilogramm Fleisch pro Kopf, 1980 waren es noch 64,4 Kilogramm. 17 Kilogramm mehr. Von diesem Rückgang der tierischen Landwirtschaft profitiert auch das Klima.

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In einem Bericht erklären die Wissenschaftler des UN-Weltklimarats: Um die Klimaziele zu erreichen, muss der Ausstoss von Methan um einen Drittel reduziert werden. «Eine Ernährung mit einem geringen Anteil an Fleisch und Milchprodukten wird mit geringeren Treibhausgasemissionen in Verbindung gebracht.» In der Schweiz ernähren sich bereits heute vier Prozent der Bevölkerung vegetarisch und 0,6 Prozent vegan – Tendenz steigend.

Jeder fünfte Coop-Burger ist vegan

Dieser Trend zeigt sich in den Regalen von Migros und Coop. «Unser pflanzenbasiertes Sortiment ist in den letzten vier Jahren um fast die Hälfte gewachsen», sagt Nadine Riedener, Brand Group Manager bei Coop. Die Detailhändlerin veröffentlichte Anfang 2022 den zweiten «Plant Based Food Report». Darin zeigt sich: Inzwischen wird jeder fünfte Franken bei Burgern mit fleischlosen Varianten gemacht. Vor vier Jahren war es noch jeder siebzehnte. Ähnlich hoch ist der Anteil bei den pflanzenbasierten Alternativen von Lyonerwurst und Milch. «Die Entwicklung ist in den letzten zwei Jahren durch die Decke gegangen», so Riedener. «Wir gehen davon aus, dass der Markt weiterhin wachsen wird».

Auch die Migros hat schon heute über 1000 vegane Produkte im Angebot. «Wir tüfteln immer wieder neue Produkte aus», erklärt Mediensprecherin Cristina Maurer. «So wollen wir unsere Kundinnen und Kunden überraschen und die Hürde, um auch mal auf tierische Produkte zu verzichten, möglichst tief halten.» Vor kurzem lancierte der Detailhändler das weltweit erste hart gekochte Ei, das komplett vegan ist.

Fleischfreie Schweiz bis 2050

Im April 2022 widmeten sich zehn führende Schweizer Think-Tanks der Frage, wie der Klimawandel zu bremsen ist. Die Position der Zukunftsforschenden des Gottlieb Duttweiler Institut (GDI): Die Schweiz soll bis 2050 fleischfrei sein. «Wir werden keine andere Wahl haben, als auf alternative Proteine umzustellen», so Christine Schäfer vom GDI. Und im Arbeitspapier heisst es: «Fleisch aus konventioneller Produktion wird für unsere Enkelkinder dereinst das sein, was für uns heute die Audio-Kassette ist: ein aus der Zeit gefallenes Relikt». Die Ernährungswende geschehe analog zur Energiewende, wo der Wechsel von fossilen Brennstoffen auf alternative Energien passiere.

Kann dieses Szenario aufgehen? 2021 teilte die Boston Consulting ihre Prognosen zur Zukunft von Fleisch- und Milchersatzprodukten mit ihren Investoren: Der globale Marktanteil könnte bis zum Jahr 2035 auf bis zu 22 Prozent steigen. Allerdings hänge das Wachstum auch von den Rahmenbedingungen ab. Was ist nötig, um das Potential auszuschöpfen? Die Position der Berater ist klar: «Eine umfassende Besteuerung von Treibhausgasemissionen und die Umverteilung von Agrarsubventionen».

In einem Bericht erklären die Wissenschaftler des UN-Weltklimarats: Um die Klimaziele zu erreichen, muss der Ausstoss von Methan um einen Drittel reduziert werden. «Eine Ernährung mit einem geringen Anteil an Fleisch und Milchprodukten wird mit geringeren Treibhausgasemissionen in Verbindung gebracht.» In der Schweiz ernähren sich bereits heute vier Prozent der Bevölkerung vegetarisch und 0,6 Prozent vegan – Tendenz steigend.

Jeder fünfte Coop-Burger ist vegan

Dieser Trend zeigt sich in den Regalen von Migros und Coop. «Unser pflanzenbasiertes Sortiment ist in den letzten vier Jahren um fast die Hälfte gewachsen», sagt Nadine Riedener, Brand Group Manager bei Coop. Die Detailhändlerin veröffentlichte Anfang 2022 den zweiten «Plant Based Food Report». Darin zeigt sich: Inzwischen wird jeder fünfte Franken bei Burgern mit fleischlosen Varianten gemacht. Vor vier Jahren war es noch jeder siebzehnte. Ähnlich hoch ist der Anteil bei den pflanzenbasierten Alternativen von Lyonerwurst und Milch. «Die Entwicklung ist in den letzten zwei Jahren durch die Decke gegangen», so Riedener. «Wir gehen davon aus, dass der Markt weiterhin wachsen wird».

Auch die Migros hat schon heute über 1000 vegane Produkte im Angebot. «Wir tüfteln immer wieder neue Produkte aus», erklärt Mediensprecherin Cristina Maurer. «So wollen wir unsere Kundinnen und Kunden überraschen und die Hürde, um auch mal auf tierische Produkte zu verzichten, möglichst tief halten.» Vor kurzem lancierte der Detailhändler das weltweit erste hart gekochte Ei, das komplett vegan ist.

Fleischfreie Schweiz bis 2050

Im April 2022 widmeten sich zehn führende Schweizer Think-Tanks der Frage, wie der Klimawandel zu bremsen ist. Die Position der Zukunftsforschenden des Gottlieb Duttweiler Institut (GDI): Die Schweiz soll bis 2050 fleischfrei sein. «Wir werden keine andere Wahl haben, als auf alternative Proteine umzustellen», so Christine Schäfer vom GDI. Und im Arbeitspapier heisst es: «Fleisch aus konventioneller Produktion wird für unsere Enkelkinder dereinst das sein, was für uns heute die Audio-Kassette ist: ein aus der Zeit gefallenes Relikt». Die Ernährungswende geschehe analog zur Energiewende, wo der Wechsel von fossilen Brennstoffen auf alternative Energien passiere.

Kann dieses Szenario aufgehen? 2021 teilte die Boston Consulting ihre Prognosen zur Zukunft von Fleisch- und Milchersatzprodukten mit ihren Investoren: Der globale Marktanteil könnte bis zum Jahr 2035 auf bis zu 22 Prozent steigen. Allerdings hänge das Wachstum auch von den Rahmenbedingungen ab. Was ist nötig, um das Potential auszuschöpfen? Die Position der Berater ist klar: «Eine umfassende Besteuerung von Treibhausgasemissionen und die Umverteilung von Agrarsubventionen».

Erste Veröffentlichung: 
14.6.2022
  |  Letztes Update: 
14.6.2022
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