Die typische Lebensdauer von Haushaltsgeräten liegt bei zehn bis 15 Jahren. Nach dieser Zeit kann auf eine Reparatur getrost verzichtet werden. Bei einem weniger alten Gerät empfiehlt es sich, abhängig von den Kosten der Reparatur zu entscheiden. Pexels

Wann soll man alte Haushaltsgeräte ersetzen?

Wann soll man alte Haushaltsgeräte ersetzen?

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Macht es Sinn, Stromfresser im Haushalt mit energieeffizienteren Geräte auszutauschen – auch wenn sie noch funktionieren? Dr. Energy klärt auf.

Die meisten meiner Haushaltsgeräte sind zwischen acht und zehn Jahre alt und funktionieren noch einwandfrei. Es wird immer wieder geraten, Kühlschränke, Waschmaschinen und Staubsauger durch neuere Versionen mit einer besseren Energieeffizienz zu ersetzen. Ist es wirklich sinnvoll, noch funktionierende Geräte auszusortieren und stattdessen neue Produkte anzuschaffen? Ab wann lohnt sich das für mich finanziell, und welche Auswirkungen hat dies auf die Umwelt?

Rita (54) aus Thalwil (ZH)

Wann ein Haushaltsgerät ersetzt werden soll, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Solange das Gerät einwandfrei funktioniert, sollte man dieses nicht aus Stromspargründen ersetzen. Sobald eine Reparatur ansteht, sollte diese Frage jedoch nochmals gestellt werden. Aber auch ohne alte Haushaltsgeräte zu ersetzen, kann durch die richtige Verwendung sehr viel Energie und Geld eingespart werden.

Für die Herstellung, Lagerung, Transport, Verkauf und Entsorgung eines Produkts braucht es Energie. In der Umgangssprache spricht man dabei von grauer Energie. Bis also für die Umwelt eine Energieeinsparung resultiert, muss diese zuerst durch das effizientere Gerät kompensiert werden. Die Zeit bis zur Amortisation der grauen Energie kann man als energetische Rückzahldauer bezeichnen. Wenn die Umweltbelastung betrachtet werden soll, ist entsprechend die ökologische Rückzahldauer massgebend. Ich habe nachgeschaut: Im Fall von Waschautomaten gibt es gute und fundierte Berechnungen. Bei einer durchschnittlichen Nutzung beträgt die energetische Rückzahldauer ungefähr vier Jahre. Die ökologische Rückzahldauer liegt deutlich höher, nämlich bei etwa 14 Jahren.

Durchschnittliche Nutzung bedeutet im Fall der Waschmaschine 220 Waschgänge pro Jahr. Wenn du einen kleinen Haushalt hast, wirst du vermutlich deine Waschmaschine deutlich weniger häufig benutzen. Die Rückzahldauer wird entsprechend länger. Mit einem Waschgang pro Woche dauert es 16 Jahre, bis die Einsparungen die graue Energie kompensiert haben. Aus dieser Betrachtung lohnt es sich, das Gerät zu nutzen, bis eine Reparatur ansteht und dann abhängig vom Alter des Gerätes zu entscheiden, ob diese durchgeführt werden soll oder ob man besser ein neues Gerät kauft.

Reparieren? Diese Faustregel hilft bei der Entscheidung

Viele Haushaltgeräte haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Es lohnt sich deshalb nicht immer, ein Gerät um jeden Preis zu reparieren. Die typische Lebensdauer der Geräte liegt bei ungefähr zehn bis 15 Jahren. Nach dieser Zeit kann auf eine Reparatur getrost verzichtet werden. Bei einem weniger alten Gerät empfiehlt es sich, abhängig von den Kosten der Reparatur zu entscheiden. Aus ökonomischer Sicht kannst du dabei folgenden Grössen verwenden: Liegt das Alter des Gerätes bei weniger als vier Jahren, sollte die Reparatur maximal 40 Prozent des Neupreises betragen. Ist das Gerät bis sieben Jahre alt, sollten maximal 30 Prozent des Kaufpreises für eine Reparatur ausgegeben werden, bei weniger als zehn Jahre alten Geräten nur noch maximal zehn Prozent. Die Faustregel berücksichtigt zwar nicht alle Aspekte, dient allerdings als hilfreicher Richtwert.

Beim Ersatz ist es wichtig, dass du das effizienteste Gerät kaufst! Die Energieeffizienz kann einfach beurteilt werden. Das Gesetz schreibt vor, dass jedes Gerät eine Energieetikette haben muss, auf der alle wichtigen Informationen aufgeführt sind. Für einen detaillierten Vergleich der Produkte kann man www.topten.ch konsultieren, dort gibt es eine gute Übersicht über die Energieeffizienz von Geräten. Wichtig ist auch, zum Haushalt passende Geräte zu kaufen. Ein zu grosser Waschautomat, der immer nur zur Hälfte gefüllt wird, kann nur beschränkt effizient arbeiten.

Die Waschmaschine immer komplett füllen, um Energieverluste zu vermeiden

Die Art und Weise der Nutzung hat einen viel höheren Einfluss auf den Verbrauch als die Effizienzklasse deines Gerätes. So spielt es am Beispiel des Waschens eine entscheidende Rolle, welches Waschprogramm gewählt wird. Wann immer möglich soll eine möglichst niedrige Waschtemperatur gewählt werden. Auf das Vorwaschen kann in vielen Fällen zudem verzichtet werden. In jedem Fall sollte das Gerät immer ganz gefüllt werden. Je nachdem muss auch ein Kleidungsstück nicht unbedingt in die Waschmaschine, sondern kann vielleicht auch an der Sonne einmal ausgelüftet werden.

Zum Thema «Effiziente Elektronik im Haushalt» hat EnergieSchweiz eine Broschüre verfasst. Die Broschüre kann als PDF-Download oder in gedruckter Form gratis bezogen werden.

Die meisten meiner Haushaltsgeräte sind zwischen acht und zehn Jahre alt und funktionieren noch einwandfrei. Es wird immer wieder geraten, Kühlschränke, Waschmaschinen und Staubsauger durch neuere Versionen mit einer besseren Energieeffizienz zu ersetzen. Ist es wirklich sinnvoll, noch funktionierende Geräte auszusortieren und stattdessen neue Produkte anzuschaffen? Ab wann lohnt sich das für mich finanziell, und welche Auswirkungen hat dies auf die Umwelt?

Rita (54) aus Thalwil (ZH)

Wann ein Haushaltsgerät ersetzt werden soll, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Solange das Gerät einwandfrei funktioniert, sollte man dieses nicht aus Stromspargründen ersetzen. Sobald eine Reparatur ansteht, sollte diese Frage jedoch nochmals gestellt werden. Aber auch ohne alte Haushaltsgeräte zu ersetzen, kann durch die richtige Verwendung sehr viel Energie und Geld eingespart werden.

Für die Herstellung, Lagerung, Transport, Verkauf und Entsorgung eines Produkts braucht es Energie. In der Umgangssprache spricht man dabei von grauer Energie. Bis also für die Umwelt eine Energieeinsparung resultiert, muss diese zuerst durch das effizientere Gerät kompensiert werden. Die Zeit bis zur Amortisation der grauen Energie kann man als energetische Rückzahldauer bezeichnen. Wenn die Umweltbelastung betrachtet werden soll, ist entsprechend die ökologische Rückzahldauer massgebend. Ich habe nachgeschaut: Im Fall von Waschautomaten gibt es gute und fundierte Berechnungen. Bei einer durchschnittlichen Nutzung beträgt die energetische Rückzahldauer ungefähr vier Jahre. Die ökologische Rückzahldauer liegt deutlich höher, nämlich bei etwa 14 Jahren.

Durchschnittliche Nutzung bedeutet im Fall der Waschmaschine 220 Waschgänge pro Jahr. Wenn du einen kleinen Haushalt hast, wirst du vermutlich deine Waschmaschine deutlich weniger häufig benutzen. Die Rückzahldauer wird entsprechend länger. Mit einem Waschgang pro Woche dauert es 16 Jahre, bis die Einsparungen die graue Energie kompensiert haben. Aus dieser Betrachtung lohnt es sich, das Gerät zu nutzen, bis eine Reparatur ansteht und dann abhängig vom Alter des Gerätes zu entscheiden, ob diese durchgeführt werden soll oder ob man besser ein neues Gerät kauft.

Reparieren? Diese Faustregel hilft bei der Entscheidung

Viele Haushaltgeräte haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Es lohnt sich deshalb nicht immer, ein Gerät um jeden Preis zu reparieren. Die typische Lebensdauer der Geräte liegt bei ungefähr zehn bis 15 Jahren. Nach dieser Zeit kann auf eine Reparatur getrost verzichtet werden. Bei einem weniger alten Gerät empfiehlt es sich, abhängig von den Kosten der Reparatur zu entscheiden. Aus ökonomischer Sicht kannst du dabei folgenden Grössen verwenden: Liegt das Alter des Gerätes bei weniger als vier Jahren, sollte die Reparatur maximal 40 Prozent des Neupreises betragen. Ist das Gerät bis sieben Jahre alt, sollten maximal 30 Prozent des Kaufpreises für eine Reparatur ausgegeben werden, bei weniger als zehn Jahre alten Geräten nur noch maximal zehn Prozent. Die Faustregel berücksichtigt zwar nicht alle Aspekte, dient allerdings als hilfreicher Richtwert.

Beim Ersatz ist es wichtig, dass du das effizienteste Gerät kaufst! Die Energieeffizienz kann einfach beurteilt werden. Das Gesetz schreibt vor, dass jedes Gerät eine Energieetikette haben muss, auf der alle wichtigen Informationen aufgeführt sind. Für einen detaillierten Vergleich der Produkte kann man www.topten.ch konsultieren, dort gibt es eine gute Übersicht über die Energieeffizienz von Geräten. Wichtig ist auch, zum Haushalt passende Geräte zu kaufen. Ein zu grosser Waschautomat, der immer nur zur Hälfte gefüllt wird, kann nur beschränkt effizient arbeiten.

Die Waschmaschine immer komplett füllen, um Energieverluste zu vermeiden

Die Art und Weise der Nutzung hat einen viel höheren Einfluss auf den Verbrauch als die Effizienzklasse deines Gerätes. So spielt es am Beispiel des Waschens eine entscheidende Rolle, welches Waschprogramm gewählt wird. Wann immer möglich soll eine möglichst niedrige Waschtemperatur gewählt werden. Auf das Vorwaschen kann in vielen Fällen zudem verzichtet werden. In jedem Fall sollte das Gerät immer ganz gefüllt werden. Je nachdem muss auch ein Kleidungsstück nicht unbedingt in die Waschmaschine, sondern kann vielleicht auch an der Sonne einmal ausgelüftet werden.

Zum Thema «Effiziente Elektronik im Haushalt» hat EnergieSchweiz eine Broschüre verfasst. Die Broschüre kann als PDF-Download oder in gedruckter Form gratis bezogen werden.

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Erste Veröffentlichung: 
6.3.2018
  |  Letztes Update: 
28.6.2021

Dr. Energy

Jules Pikali beantwortet als Dr. Energy Leserfragen rund um das Thema Energie. Jules Pikali betreut zusammen mit anderen Energieberatern die Infoline von EnergieSchweiz. Das kostenlose Beratungsangebot des Bundesamts für Energie beantwortet Energiefragen von Privaten telefonisch unter 0848 444 444 oder via Kontaktformular: www.energieschweiz.ch/beratung.

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