Als Mitbegründer von Myfeld.ch legt Raphaell Schär selbst auf den Feldern Hand an. Foto: Myfeld.ch

So kommst du ohne grünen Daumen und Garten zu deinem eigenen Gemüse

So kommst du ohne grünen Daumen und Garten zu deinem eigenen Gemüse

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Mit Myfeld.ch können Gemüsefans ohne grünen Daumen und Garten eigenes Gemüse anpflanzen lassen und ihm beim Wachsen zuschauen. Geliefert wird, wenn es erntereif ist. Die Macher hinter der Plattform haben bereits weitere Pläne.

Den Anstoss gab ein Bericht im österreichischen Fernsehen. In einem Filmbeitrag erfuhr Raphaell Schär von einem Unternehmen, das Leuten ohne eigenen Garten ermöglicht, online Gemüse anzubauen – ohne selbst zu Schaufel und Hacke greifen zu müssen. Der gelernte Koch war fasziniert und machte sich auf die Suche nach einem ähnlichen Angebot in der Schweiz. Er fand – nichts.

Den Anstoss gab ein Bericht im österreichischen Fernsehen. In einem Filmbeitrag erfuhr Raphaell Schär von einem Unternehmen, das Leuten ohne eigenen Garten ermöglicht, online Gemüse anzubauen – ohne selbst zu Schaufel und Hacke greifen zu müssen. Der gelernte Koch war fasziniert und machte sich auf die Suche nach einem ähnlichen Angebot in der Schweiz. Er fand – nichts.

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«Ich stiess zwar auf gemeinschaftliche Gärten, aber keine, die mit einer digitalen Lösung verbunden sind», sagt er. Es gebe auch Gemüseabos, dort aber könne man nicht mitbestimmen.

Schär, der sich selbst als Macher bezeichnet, sah eine Nische und gründete zusammen mit Sarah von Aesch Myfeld.ch: die Online-Gemüseanbauplattform für Menschen ohne Garten und grünen Daumen. Die beiden hatten bereits in einem früheren Start-up zusammengespannt. «Ich habe die verrückten Ideen, sie holt sie auf den Boden», sagt Schär lachend.

Frisch vom Feld: Ein Rüebli darf auch mal krumm sein. Foto: Myfeld.ch

Bis zu 120 Kilogramm Gemüse

Zurück zu Myfeld.ch : Mithilfe eines Online-Konfigurators bepflanzen Gemüsefans ein 16 Quadratmeter grosses Feld. Zur Auswahl stehen 30 Gemüsesorten. Sind die gewünschten Produkte «gepflanzt», übernehmen zwei echte Bauern zusammen mit Schär und von Aesch. Ab dann können sich die Online-Gärtner zurücklehnen und zuschauen, wie ihr Gemüse gedeiht. Ist das Gemüse erntereif, wird es nach Hause geliefert.

Der Anfang sei nicht leicht gewesen, sagt Schär. Es seien zwei komplett unterschiedlichen Welten aufeinandergeprallt: die dynamische digitale und die landwirtschaftliche, die von Planung und genauer Kalkulation lebt. «Mit Myfeld bewegen wir uns eher im Kleingartenbereich, während Bauern grossflächig denken», sagt er.

Doch das Konzept geht auf. Mehrere hundert Gemüsefans würden mitmachen, das Limit sind 3000 Felder. «Ein gut durchmischter Garten kann bis zu 120 Kilogramm Gemüse abwerfen», sagt von Aesch. Garantieren könnten sie den Ertrag indessen nicht. Später Frost, Hagel, zu viel Regen oder zu trockene Böden können die Ernte vermiesen. Von Aesch: «Wir sind von der Natur abhängig.» Sie träfen aber Vorkehrungen: Ersatzfelder, Folientunnel und das Abdecken der jungen Stecklinge sollen einen grösstmöglichen Ertrag sicherstellen.

Vom Feld zum ganzen Hof

Für die Online-Gärtner lohne sich das Mitmachen deshalb so oder so. Für 55 Franken im Monat erhielten sie etwa die doppelte Menge an Gemüse pro Franken als im Laden, sagt von Aesch. Und für die Bauern lohne sich die Zusammenarbeit, weil es keinen Zwischenhandel gibt. Sie würden damit bedeutend mehr verdienen, als wenn sie Grossisten beliefern.

«Wir wollen einen Gegenpol zur Massenproduktion setzen», sagt sie. Bei der Massenproduktion endeten zwei Drittel des Gemüses als Tierfutter. Ein krummes Rüebli schmecke aber genauso gut, wie ein gerades. «Das Gemüse im Grosshandel ist überzüchtet», findet sie. Es gehe ihnen auch um die Reduktion von Food-Waste.

Diesen wollen die beiden bald noch stärker reduzieren: Aus Myfeld soll demnächst Myfarm werden – das digitale Abbild eines ganzen Bauernhofs inklusive eierlegender Hühner, Kühe für die Milch und eigener Fleischproduktion.

Macherin mit grünem Daumen: Myfeld.ch-Mitbegründerin Sarah von Aesch. Foto: Myfeld.ch

«Ich stiess zwar auf gemeinschaftliche Gärten, aber keine, die mit einer digitalen Lösung verbunden sind», sagt er. Es gebe auch Gemüseabos, dort aber könne man nicht mitbestimmen.

Schär, der sich selbst als Macher bezeichnet, sah eine Nische und gründete zusammen mit Sarah von Aesch Myfeld.ch: die Online-Gemüseanbauplattform für Menschen ohne Garten und grünen Daumen. Die beiden hatten bereits in einem früheren Start-up zusammengespannt. «Ich habe die verrückten Ideen, sie holt sie auf den Boden», sagt Schär lachend.

Frisch vom Feld: Ein Rüebli darf auch mal krumm sein. Foto: Myfeld.ch

Bis zu 120 Kilogramm Gemüse

Zurück zu Myfeld.ch : Mithilfe eines Online-Konfigurators bepflanzen Gemüsefans ein 16 Quadratmeter grosses Feld. Zur Auswahl stehen 30 Gemüsesorten. Sind die gewünschten Produkte «gepflanzt», übernehmen zwei echte Bauern zusammen mit Schär und von Aesch. Ab dann können sich die Online-Gärtner zurücklehnen und zuschauen, wie ihr Gemüse gedeiht. Ist das Gemüse erntereif, wird es nach Hause geliefert.

Der Anfang sei nicht leicht gewesen, sagt Schär. Es seien zwei komplett unterschiedlichen Welten aufeinandergeprallt: die dynamische digitale und die landwirtschaftliche, die von Planung und genauer Kalkulation lebt. «Mit Myfeld bewegen wir uns eher im Kleingartenbereich, während Bauern grossflächig denken», sagt er.

Doch das Konzept geht auf. Mehrere hundert Gemüsefans würden mitmachen, das Limit sind 3000 Felder. «Ein gut durchmischter Garten kann bis zu 120 Kilogramm Gemüse abwerfen», sagt von Aesch. Garantieren könnten sie den Ertrag indessen nicht. Später Frost, Hagel, zu viel Regen oder zu trockene Böden können die Ernte vermiesen. Von Aesch: «Wir sind von der Natur abhängig.» Sie träfen aber Vorkehrungen: Ersatzfelder, Folientunnel und das Abdecken der jungen Stecklinge sollen einen grösstmöglichen Ertrag sicherstellen.

Vom Feld zum ganzen Hof

Für die Online-Gärtner lohne sich das Mitmachen deshalb so oder so. Für 55 Franken im Monat erhielten sie etwa die doppelte Menge an Gemüse pro Franken als im Laden, sagt von Aesch. Und für die Bauern lohne sich die Zusammenarbeit, weil es keinen Zwischenhandel gibt. Sie würden damit bedeutend mehr verdienen, als wenn sie Grossisten beliefern.

«Wir wollen einen Gegenpol zur Massenproduktion setzen», sagt sie. Bei der Massenproduktion endeten zwei Drittel des Gemüses als Tierfutter. Ein krummes Rüebli schmecke aber genauso gut, wie ein gerades. «Das Gemüse im Grosshandel ist überzüchtet», findet sie. Es gehe ihnen auch um die Reduktion von Food-Waste.

Diesen wollen die beiden bald noch stärker reduzieren: Aus Myfeld soll demnächst Myfarm werden – das digitale Abbild eines ganzen Bauernhofs inklusive eierlegender Hühner, Kühe für die Milch und eigener Fleischproduktion.

Macherin mit grünem Daumen: Myfeld.ch-Mitbegründerin Sarah von Aesch. Foto: Myfeld.ch
Erste Veröffentlichung: 
6.5.2022
  |  Letztes Update: 
6.5.2022
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