«Mittlerweile haben fast alle Skiorte erneuerbare Energiequellen: Arosa hat Wasserkraft, Andermatt heizt klimaneutral mit Holz», so Maren Stöber. Foto: Unsplash | Mattias Olsson
«Mittlerweile haben fast alle Skiorte erneuerbare Energiequellen: Arosa hat Wasserkraft, Andermatt heizt klimaneutral mit Holz», so Maren Stöber. Foto: Unsplash | Mattias Olsson
«Désormais, presque toutes les stations de ski utilisent des sources d’énergie renouvelables, note Maren Stöber. Arosa recourt par exemple à de l’énergie hydraulique, alors qu’Andermatt se chauffe avec du bois sans impact sur le climat.» Photo: Unsplash | Mattias Olsson
«Al giorno d’oggi, quasi tutte le stazioni sciistiche hanno implementato fonti di energia rinnovabili: Arosa sfrutta l’energia idrica, Andermatt riscalda in modo climaticamente neutrale grazie al legno.» Foto: Unsplash | Mattias Olsson
«70% der Emissionen eines Skitages entstehen bei der An- und Abreise»
«70% der Emissionen eines Skitages entstehen bei der An- und Abreise»
«70% des émissions d’une journée de ski se produisent lors du trajet»
«Il 70% delle emissioni di una giornata sugli sci è causato dal viaggio di andata e ritorno»
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Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich in der Schweiz vor allem im Winter in den Bergen. Maren Stöber von Protect Our Winters erklärt, wie man möglichst nachhaltig Skifahren und Snowboarden kann.
Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich in der Schweiz vor allem im Winter in den Bergen. Maren Stöber von Protect Our Winters erklärt, wie man möglichst nachhaltig Skifahren und Snowboarden kann.
En Suisse, les effets du changement climatique se font surtout sentir en hiver, dans les montagnes. Maren Stöber, directrice adjointe de Protect Our Winters, revient sur la manière de skier et de faire du snowboard de la façon la plus durable possible.
Gli effetti dei cambiamenti climatici sono evidenti in Svizzera soprattutto in inverno e in montagna. Maren Stöber di Protect Our Winters spiega come concedersi una giornata sugli sci nel modo più sostenibile possibile.
Mehr als jede dritte Person in der Schweiz fährt Ski oder Snowboard. Was gilt es zu beachten, um dem Winterhobby möglichst nachhaltig nachzugehen? 20 Minuten hat bei Maren Stöber von Protect Our Winters nachgefragt.
Frau Stöber, was ist Protect Our Winters und welche Rolle spielen Sie in der Organisation?
Ich arbeite als stellvertretende Geschäftsführerin bei Protect Our Winters, der Stimme der Outdoor-Community für den Klimaschutz. Unser Motto lautet: Schütze, was du liebst. In der Outdoor-Community gibt es viele Menschen, die in den Bergen unterwegs sind und sehen, wie der Klimawandel die Alpenregionen verändert. Mit Kampagnen und Sensibilisierung sorgen wir dafür, dass sich die Outdoor-Community klimafreundlich engagiert und auch entsprechend wählt und abstimmt.
Ein Wintersportgebiet erscheint auf den ersten Blick alles andere als nachhaltig: Tausende von Menschen tummeln sich an einem Ort, der einmal Natur pur war. Streng genommen: Kann Wintersport überhaupt nachhaltig sein?
Fakt ist, dass jede Form von Tourismus einen Einfluss auf die Umwelt hat, vor allem der Massentourismus. Richtig ist aber auch, dass wir alle mit dem Wintersport als Breitensport aufgewachsen sind. Unser Ansatz ist daher, dass wir heute die Verantwortung für die Zukunft übernehmen müssen, uns aber nicht den Kopf über vergangene Entscheidungen zerbrechen sollten. Die Skianlagen sind da und es wäre auch nicht richtig, sie nicht mehr zu nutzen, denn für die Bergbevölkerung sind sie auch ein wichtiges Standbein. Ob die Skigebiete noch weiter ausgebaut werden müssen, ist dagegen fraglich.
Wenn man Wintersport nachhaltig betreiben will: Was ist das Wichtigste, worauf man achten sollte?
Das Thema hat grundsätzlich zwei Facetten: Nachhaltigkeit im Wintersport und die Möglichkeit, den Wintersport zu nutzen, um den Klimaschutz in einem grösseren Zusammenhang zu sehen. Im Wintersport ist die Ressourcennutzung ein grosses Thema: Wasser, Energieerzeugung, Bewirtschaftung und Gastronomie. Dies betrifft vor allem die Skigebiete selbst. Für die Konsumentinnen und Konsumenten ist der wichtigste Faktor eindeutig die Mobilität. Bis zu 70 Prozent der Emissionen eines Skitages entstehen bei der An- und Abreise, da die meisten immer noch mit dem Auto ins Skigebiet fahren. Hier haben wir als Community einen enormen Hebel. Der Energieverbrauch eines Skitages ohne Anreise entspricht dem von drei Duschen. Und nicht zu vergessen, kürzlich hat der Bund bekannt gegeben, dass über die Hälfte des Mobilitätsaufkommens in der Schweiz mit Freizeit und Tourismus zu tun hat.
Eine Frage drängt sich auf: Liegt die Verantwortung für nachhaltigen Wintersport allein bei den Konsumentinnen und Konsumenten?
Viele reisen mit dem Auto an, weil es einfacher ist, die ganze Ausrüstung ins Auto zu packen, als sie kompakt zu verpacken und mit dem ÖV zu transportieren. Das hat aber auch eine systemische Dimension. Es ist zu einfach und zu billig, mit dem Auto ins Skigebiet zu fahren. Es braucht eine Struktur, die uns die richtige Entscheidung erleichtert. Wenn das Auto nicht mehr die einfachste Lösung ist, finden wir eine bessere. Das kann man über negative Anreize tun, wie zum Beispiel die Parkgebühren zu erhöhen oder aber positive wie noch bessere Direktverbindungen für Züge ins Skigebiet, so wie sie etwa zwischen Genf und Verbier oder zwischen Zürich und Flumserberg am Wochenende bestehen.
Kann man den Leuten das Autofahren verbieten?
Nein, das ist auch nicht unser Ansatz, da er nicht zielführend wäre. Man kann Einschränkungen durchsetzen, siehe das Beispiel der Erhöhung der Tarife für Parkplätze, um so Verhaltensänderungen anzustossen. Allgemein gesagt gibt es bei solchen Verschiebungen der Baseline immer zuerst einen Aufschrei, aber dann gewöhnen sich die Menschen sehr schnell daran – das zeigt die Verhaltensforschung. Als die Gurtpflicht im Auto eingeführt wurde, sind die Leute auch erst auf die Barrikaden gegangen. Irgendwann haben sie aber gemerkt, dass das neue Normal durchaus Sinn macht. Welche Verhaltensänderungen aber zielführend sind beim touristischen Verkehr, müsste die Wissenschaft eruieren.
Stichwort Ski- und Snowboardausrüstung. Was kann man in Sachen Nachhaltigkeit tun?
Es gibt die 5-R-Regel, an die man sich halten kann. Refuse: Keine Produkte kaufen, die man nicht wirklich braucht. Reduce: Generell weniger kaufen. Reuse: Dinge wiederverwenden und mit anderen teilen. Recycle: Dinge wiederverwendbar machen. Rot: Dinge der Erde zurückgeben. Für den Wintersport bedeutet das konkret: Am nachhaltigsten ist es, nichts Neues zu kaufen. Skier und Snowboards kann man so lange benutzen, bis die Kanten nicht mehr geschliffen werden können oder der Belag abgenutzt ist. Man kann die Ausrüstung auch leihen, gebraucht kaufen oder die Kleidung multifunktional nutzen. Eine gute Pflege verlängert die Lebensdauer der Ausrüstung.
Viele Wintersportorte werben damit, nachhaltig zu sein. Wie kann man als Konsument überprüfen, was davon stimmt?
Wir von Protect Our Winters erstellen kein Ranking, weil das nicht zielführend ist. Es gibt Nachhaltigkeitslabel, aber auch hier muss man schauen, wie sie funktionieren. Manche Wintersportorte listen ihre Nachhaltigkeitsmassnahmen online auf. Man kann sich dort anschauen, wie der Strom erzeugt wird, wobei mittlerweile fast alle Skiorte erneuerbare Energiequellen haben: Arosa hat Wasserkraft, Andermatt heizt klimaneutral mit Holz. In der Gastronomie gibt es fast überall noch Luft nach oben. Warum ist das Standardmenü immer noch eines mit Fleisch? Auch hier sollte ein Umdenken stattfinden, natürlich ohne den Menschen die Möglichkeit zu nehmen, Fleisch zu essen.
Der Einsatz von Schneekanonen spielt keine Rolle?
Das hängt von den Bedingungen im Skigebiet ab. In manchen gibt es viel Wasser, in anderen nicht. Die Universität Basel hat herausgefunden, dass Skigebiete wie Andermatt oder Sedrun ihren Wasserverbrauch bis Ende des Jahrhunderts um 80 Prozent erhöhen müssen – auf 540 Millionen Liter statt 300 Millionen Liter für die Beschneiung. Bergregionen erwärmen sich grundsätzlich schneller. Die Schweiz liegt bereits bei 2,8 Grad Erwärmung, der globale Durchschnitt bei 1,3 Grad.
Kann es sich dann lohnen, in Skigebiete zu fahren, die möglichst hoch und über der Schneefallgrenze liegen?
Wahrscheinlich ist das die logische Konsequenz. Das führt aber auch zu dem Problem, dass es in diesen Skigebieten zu einer Verdichtung kommt. Das wiederum birgt die Gefahr, dass Wintersport zum Luxussport wird. Denn wenn immer mehr Leute auf engerem Raum sind, wird die hohe Nachfrage zu einer Explosion der Preise führen.
Was sollte man als nachhaltiger Wintersportler oder nachhaltige Wintersportlerin noch beachten?
Geh für das Klima abstimmen und wählen. Und wenn dir im Skigebiet etwas auffällt, frage auch mal nach: Warum gibt es denn keine vegetarische Alternative auf der Speisekarte?
«Unser Motto lautet: Schütze, was du liebst», sagt Maren Stöber von Protect Our Winters. «In der Outdoor-Community gibt es viele Menschen, die in den Bergen unterwegs sind und sehen, wie der Klimawandel die Alpenregionen verändert.» Foto: Protect Our Winters
Mehr als jede dritte Person in der Schweiz fährt Ski oder Snowboard. Was gilt es zu beachten, um dem Winterhobby möglichst nachhaltig nachzugehen? 20 Minuten hat bei Maren Stöber von Protect Our Winters nachgefragt.
Frau Stöber, was ist Protect Our Winters und welche Rolle spielen Sie in der Organisation?
Ich arbeite als stellvertretende Geschäftsführerin bei Protect Our Winters, der Stimme der Outdoor-Community für den Klimaschutz. Unser Motto lautet: Schütze, was du liebst. In der Outdoor-Community gibt es viele Menschen, die in den Bergen unterwegs sind und sehen, wie der Klimawandel die Alpenregionen verändert. Mit Kampagnen und Sensibilisierung sorgen wir dafür, dass sich die Outdoor-Community klimafreundlich engagiert und auch entsprechend wählt und abstimmt.
Ein Wintersportgebiet erscheint auf den ersten Blick alles andere als nachhaltig: Tausende von Menschen tummeln sich an einem Ort, der einmal Natur pur war. Streng genommen: Kann Wintersport überhaupt nachhaltig sein?
Fakt ist, dass jede Form von Tourismus einen Einfluss auf die Umwelt hat, vor allem der Massentourismus. Richtig ist aber auch, dass wir alle mit dem Wintersport als Breitensport aufgewachsen sind. Unser Ansatz ist daher, dass wir heute die Verantwortung für die Zukunft übernehmen müssen, uns aber nicht den Kopf über vergangene Entscheidungen zerbrechen sollten. Die Skianlagen sind da und es wäre auch nicht richtig, sie nicht mehr zu nutzen, denn für die Bergbevölkerung sind sie auch ein wichtiges Standbein. Ob die Skigebiete noch weiter ausgebaut werden müssen, ist dagegen fraglich.
Wenn man Wintersport nachhaltig betreiben will: Was ist das Wichtigste, worauf man achten sollte?
Das Thema hat grundsätzlich zwei Facetten: Nachhaltigkeit im Wintersport und die Möglichkeit, den Wintersport zu nutzen, um den Klimaschutz in einem grösseren Zusammenhang zu sehen. Im Wintersport ist die Ressourcennutzung ein grosses Thema: Wasser, Energieerzeugung, Bewirtschaftung und Gastronomie. Dies betrifft vor allem die Skigebiete selbst. Für die Konsumentinnen und Konsumenten ist der wichtigste Faktor eindeutig die Mobilität. Bis zu 70 Prozent der Emissionen eines Skitages entstehen bei der An- und Abreise, da die meisten immer noch mit dem Auto ins Skigebiet fahren. Hier haben wir als Community einen enormen Hebel. Der Energieverbrauch eines Skitages ohne Anreise entspricht dem von drei Duschen. Und nicht zu vergessen, kürzlich hat der Bund bekannt gegeben, dass über die Hälfte des Mobilitätsaufkommens in der Schweiz mit Freizeit und Tourismus zu tun hat.
Eine Frage drängt sich auf: Liegt die Verantwortung für nachhaltigen Wintersport allein bei den Konsumentinnen und Konsumenten?
Viele reisen mit dem Auto an, weil es einfacher ist, die ganze Ausrüstung ins Auto zu packen, als sie kompakt zu verpacken und mit dem ÖV zu transportieren. Das hat aber auch eine systemische Dimension. Es ist zu einfach und zu billig, mit dem Auto ins Skigebiet zu fahren. Es braucht eine Struktur, die uns die richtige Entscheidung erleichtert. Wenn das Auto nicht mehr die einfachste Lösung ist, finden wir eine bessere. Das kann man über negative Anreize tun, wie zum Beispiel die Parkgebühren zu erhöhen oder aber positive wie noch bessere Direktverbindungen für Züge ins Skigebiet, so wie sie etwa zwischen Genf und Verbier oder zwischen Zürich und Flumserberg am Wochenende bestehen.
Kann man den Leuten das Autofahren verbieten?
Nein, das ist auch nicht unser Ansatz, da er nicht zielführend wäre. Man kann Einschränkungen durchsetzen, siehe das Beispiel der Erhöhung der Tarife für Parkplätze, um so Verhaltensänderungen anzustossen. Allgemein gesagt gibt es bei solchen Verschiebungen der Baseline immer zuerst einen Aufschrei, aber dann gewöhnen sich die Menschen sehr schnell daran – das zeigt die Verhaltensforschung. Als die Gurtpflicht im Auto eingeführt wurde, sind die Leute auch erst auf die Barrikaden gegangen. Irgendwann haben sie aber gemerkt, dass das neue Normal durchaus Sinn macht. Welche Verhaltensänderungen aber zielführend sind beim touristischen Verkehr, müsste die Wissenschaft eruieren.
Stichwort Ski- und Snowboardausrüstung. Was kann man in Sachen Nachhaltigkeit tun?
Es gibt die 5-R-Regel, an die man sich halten kann. Refuse: Keine Produkte kaufen, die man nicht wirklich braucht. Reduce: Generell weniger kaufen. Reuse: Dinge wiederverwenden und mit anderen teilen. Recycle: Dinge wiederverwendbar machen. Rot: Dinge der Erde zurückgeben. Für den Wintersport bedeutet das konkret: Am nachhaltigsten ist es, nichts Neues zu kaufen. Skier und Snowboards kann man so lange benutzen, bis die Kanten nicht mehr geschliffen werden können oder der Belag abgenutzt ist. Man kann die Ausrüstung auch leihen, gebraucht kaufen oder die Kleidung multifunktional nutzen. Eine gute Pflege verlängert die Lebensdauer der Ausrüstung.
Viele Wintersportorte werben damit, nachhaltig zu sein. Wie kann man als Konsument überprüfen, was davon stimmt?
Wir von Protect Our Winters erstellen kein Ranking, weil das nicht zielführend ist. Es gibt Nachhaltigkeitslabel, aber auch hier muss man schauen, wie sie funktionieren. Manche Wintersportorte listen ihre Nachhaltigkeitsmassnahmen online auf. Man kann sich dort anschauen, wie der Strom erzeugt wird, wobei mittlerweile fast alle Skiorte erneuerbare Energiequellen haben: Arosa hat Wasserkraft, Andermatt heizt klimaneutral mit Holz. In der Gastronomie gibt es fast überall noch Luft nach oben. Warum ist das Standardmenü immer noch eines mit Fleisch? Auch hier sollte ein Umdenken stattfinden, natürlich ohne den Menschen die Möglichkeit zu nehmen, Fleisch zu essen.
Der Einsatz von Schneekanonen spielt keine Rolle?
Das hängt von den Bedingungen im Skigebiet ab. In manchen gibt es viel Wasser, in anderen nicht. Die Universität Basel hat herausgefunden, dass Skigebiete wie Andermatt oder Sedrun ihren Wasserverbrauch bis Ende des Jahrhunderts um 80 Prozent erhöhen müssen – auf 540 Millionen Liter statt 300 Millionen Liter für die Beschneiung. Bergregionen erwärmen sich grundsätzlich schneller. Die Schweiz liegt bereits bei 2,8 Grad Erwärmung, der globale Durchschnitt bei 1,3 Grad.
Kann es sich dann lohnen, in Skigebiete zu fahren, die möglichst hoch und über der Schneefallgrenze liegen?
Wahrscheinlich ist das die logische Konsequenz. Das führt aber auch zu dem Problem, dass es in diesen Skigebieten zu einer Verdichtung kommt. Das wiederum birgt die Gefahr, dass Wintersport zum Luxussport wird. Denn wenn immer mehr Leute auf engerem Raum sind, wird die hohe Nachfrage zu einer Explosion der Preise führen.
Was sollte man als nachhaltiger Wintersportler oder nachhaltige Wintersportlerin noch beachten?
Geh für das Klima abstimmen und wählen. Und wenn dir im Skigebiet etwas auffällt, frage auch mal nach: Warum gibt es denn keine vegetarische Alternative auf der Speisekarte?
«Unser Motto lautet: Schütze, was du liebst», sagt Maren Stöber von Protect Our Winters. «In der Outdoor-Community gibt es viele Menschen, die in den Bergen unterwegs sind und sehen, wie der Klimawandel die Alpenregionen verändert.» Foto: Protect Our Winters
En Suisse, plus d’une personne sur trois fait du ski ou du snowboard. À quoi faut-il faire attention pour pratiquer ce loisir hivernal de la façon la plus durable possible? «20 Minutes» a posé la question à Maren Stöber, directrice adjointe de Protect Our Winters.
Madame Stöber, qu’est-ce que Protect Our Winters?
C’est la voix de la communauté outdoor en faveur de la protection du climat. Notre devise est «Protégez ce que vous aimez». Au sein de cette communauté, on trouve beaucoup de personnes qui évoluent dans les régions alpines et voient comment le changement climatique les modifie. Grâce à nos campagnes et à la sensibilisation qui est faite, nous veillons à ce que la communauté outdoor s’engage en faveur du climat, et qu’elle vote et élise en conséquence.
De prime abord, une station de sports d’hiver semble tout sauf durable, puisque des milliers de personnes s’entassent dans un lieu qui était autrefois réservé à la nature. Au sens strict du terme, les sports d’hiver peuvent-ils être durables?
Toute forme de tourisme a un impact sur l’environnement, en particulier celui de masse. Cela dit, il ne faut pas oublier que nous avons tous grandi avec les sports d’hiver, qui se sont imposés comme étant une activité populaire. Nous estimons donc qu’il est désormais de notre devoir de prendre nos responsabilités pour assurer l’avenir, sans pour autant nous casser la tête avec les décisions qui ont été prises par le passé. Les installations de ski sont là et il ne serait pas correct de ne plus les utiliser, car elles constituent également un pilier important pour la population de montagne. En revanche, on peut se demander si les domaines skiables doivent encore être développés.
Si l’on veut pratiquer les sports d’hiver de manière durable, quel est le point le plus important auquel il faut faire attention?
Cette thématique se décline fondamentalement en deux aspects distincts: la durabilité dans les sports d’hiver et la possibilité d’utiliser les sports d’hiver pour envisager la protection du climat, au sens large du terme. Dans les sports d’hiver, le recours aux ressources – l’eau, la production d’énergie, l’exploitation et la restauration – est un thème majeur. En l’occurrence, cela concerne avant tout les domaines skiables eux-mêmes. S’agissant des consommateurs, le facteur le plus important est clairement la mobilité. Jusqu’à 70% des émissions d’une journée de ski proviennent du transport, car la plupart des gens se rendent encore en voiture dans les stations de ski. Notre communauté dispose ici d’un énorme levier, puisque la consommation d’énergie d’une journée de ski sans déplacement équivaut à celle de trois douches. La semaine dernière, la Confédération a justement annoncé que plus de la moitié de la mobilité en Suisse est liée aux loisirs et au tourisme.
Une question s’impose: la responsabilité des sports d’hiver durables repose-t-elle uniquement sur les consommateurs?
Nombreux sont ceux qui se déplacent en voiture, car il est plus facile d’y mettre tout son équipement plutôt que de l’emballer de manière compacte et de le prendre avec soi en transports publics. Mais cette habitude a aussi une dimension systémique: il est trop facile et bon marché de se rendre en voiture dans une station de ski. Il faut des conditions qui nous aident à prendre la bonne décision. Si la voiture n’était plus la solution la plus simple, nous en trouverions une meilleure. Cela peut se faire par le biais d’incitations négatives, comme l’augmentation des tarifs de stationnement, ou positives, à l’instar de l’amélioration des liaisons directes en train vers les stations de ski, comme c’est le cas entre Genève et Verbier ou entre Zurich et Flumserberg, le week-end.
Peut-on interdire aux gens de prendre leur voiture?
Non, mais ce n’est pas notre approche, car elle ne serait pas productive. On peut en revanche susciter des changements de comportement en imposant des restrictions, comme l’augmentation des tarifs des places de parking dont nous parlions. De manière générale, de telles modifications suscitent toujours un tollé, mais les gens s’y habituent ensuite très rapidement – la recherche comportementale le montre bien. Lorsque la ceinture de sécurité a été rendue obligatoire dans les voitures, les gens sont d’abord montés aux barricades, puis ont fini par se rendre compte que la nouvelle norme était tout à fait sensée. Dans le domaine du trafic touristique, c’est à la science de déterminer quels sont les changements de comportement les plus efficaces.
Équipement de ski ou de snowboard, voici aussi un mot-clé. Dans ce domaine, que peut-on faire en matière de durabilité?
On peut se référer à la règle des «5 R». Refuse: ne pas acheter de produits dont on n’a pas vraiment besoin. Reduce: acheter globalement moins. Reuse: réutiliser les choses et les partager avec d’autres. Recycle: rendre les choses réutilisables. Rot: rendre les choses à la terre. Ramené aux sports d’hiver, cela signifie concrètement que le plus durable est de ne rien acheter de neuf. On peut utiliser des skis et des snowboards jusqu’à ce que les carres ne puissent plus être affûtées ou que le revêtement soit usé. On peut aussi louer l’équipement, l’acheter d’occasion ou utiliser les vêtements de manière multifonctionnelle. Bien entretenir son équipement permet en outre de prolonger sa durée de vie.
De nombreuses stations de sports d’hiver se vantent d’être durables. Comment peut-on, en tant que consommateur, vérifier si c’est vrai?
Chez Protect Our Winters, nous n’établissons pas de classement, car nous trouvons que cela n’a pas de sens. Il existe des labels de durabilité, mais, là aussi, il faut voir comment ils sont établis. Certaines stations de sports d’hiver répertorient en outre en ligne leurs mesures de durabilité. On peut voir comment l’électricité est produite, sachant toutefois qu’aujourd’hui, presque toutes les stations de ski ont des sources d’énergie renouvelables. Ainsi, Arosa utilise de l’énergie hydraulique et Andermatt se chauffe avec du bois sans impact sur le climat. Quant au secteur de la restauration, il y a presque toujours une belle marge de progression. Pourquoi le menu standard est-il toujours composé de viande? Là encore, il faudrait changer les mentalités, sans pour autant priver les gens de la possibilité de manger des produits carnés.
L’utilisation de canons à neige entre-t-elle en ligne de compte?
Cela dépend des conditions dans la station de ski. Dans certaines d’entre elles, il y a beaucoup d’eau, dans d’autres, ce n’est pas le cas. L’Université de Bâle a découvert que des stations de ski comme Andermatt ou Sedrun devront augmenter de 80% leur consommation d’eau pour assurer l’enneigement d’ici la fin du siècle, c’est-à-dire passer de 300 à 540 millions de litres. Les régions de montagne s’adoucissent en effet en principe plus rapidement. Le réchauffement en Suisse a déjà atteint 2,8 degrés, la moyenne mondiale étant à 1,3 degré.
Est-ce dès lors mieux de se rendre dans des stations de ski situées le plus haut possible, au-dessus de la limite des chutes de neige?
C’est probablement la conséquence logique. Mais cela pose aussi le problème de la densification de ces domaines skiables, et avec elle le risque que les sports d’hiver deviennent des sports de luxe. Car s’il y a toujours plus de monde dans un espace plus restreint, la forte demande entraînera une explosion des prix.
À quoi faut-il encore faire attention pour tendre vers une pratique durable des sports d’hiver?
À aller voter et inciter à voter en faveur du climat. Et si vous remarquez quelque chose qui vous interpelle dans une station de ski, n’hésitez pas à poser des questions. Notamment pourquoi n’y a-t-il pas d’alternative végétarienne sur le menu?
«Notre devise est «Protégez ce que vous aimez», explique Maren Stöber, de Protect Our Winters. Au sein de la communauté outdoor, il y a beaucoup de personnes qui évoluent dans les régions alpines et voient comment le changement climatique les modifie.»Photo: Protect Our Winters
Più di una persona su tre in Svizzera pratica lo sci o lo snowboard. A cosa occorre prestare attenzione se volessimo praticare il nostro hobby invernale nel modo più sostenibile possibile? 20 minuti lo ha chiesto a Maren Stöber di Protect Our Winters.
Signora Stöber, cos’è Protect Our Winters e che ruolo ha Lei nell’organizzazione?
Lavoro come direttrice supplente per Protect Our Winters, la voce della community outdoor per la protezione del clima. Il nostro motto recita: proteggi ciò che ami. Nella community outdoor ci sono molte persone che si muovono spesso in montagna e vedono con i propri occhi quanto i cambiamenti climatici abbiano influenzato le regioni alpine. Grazie a campagne e sensibilizzazioni facciamo sì che la community outdoor si impegni in modo sostenibile e voti di conseguenza.
A prima vista, una stazione sciistica sembra tutto fuorché sostenibile: migliaia di persone che scorrazzano su e giù da pendii che una volta erano completamente naturali. Diciamolo chiaramente: gli sport invernali possono davvero essere sostenibili?
La verità è che tutte le forme di turismo hanno un impatto sull’ambiente, soprattutto il turismo di massa. È vero anche però che tutti noi siamo cresciuti concependo gli sport invernali come sport per tutti. Il nostro approccio è quindi che oggi occorre assumersi la responsabilità per proteggere il futuro senza però dover rompere completamente con le decisioni prese in passato. Le stazioni sciistiche esistono e non sarebbe giusto non sfruttarle più poiché per gli abitanti del posto rappresentano un’importante fonte di reddito. Se sia il caso di costruire altre stazioni sciistiche è invece molto discutibile.
Volendo gestire gli sport invernali nel modo più sostenibile possibile, a cosa occorre fare attenzione principalmente?
Il tema presenta sostanzialmente due aspetti principali: la sostenibilità negli sport invernali e la possibilità di sfruttare gli sport invernali per inserire la protezione del clima in una prospettiva più ampia. Negli sport invernali, il consumo di risorse è uno dei temi principali: acqua, produzione di energia, gestione e gastronomia. Questi settori interessano la stazione sciistica stessa. Per i consumatori, il fattore più importante è invece la mobilità: fino al 70 per cento delle emissioni di una giornata sugli sci è dovuta al viaggio di andata e ritorno che la maggior parte di noi percorre ancora in auto. Qui come community abbiamo una leva importante: il consumo di energia di una giornata sugli sci senza considerare l’andata e ritorno corrisponde all’incirca a quello di tre docce. E non dimentichiamo che proprio la scorsa settimana la Confederazione ha dichiarato che più della metà del gettito legato alla mobilità in Svizzera è generato dal tempo libero e dal turismo.
Si impone una domanda: la responsabilità di rendere gli sport invernali più sostenibili è solo dei consumatori?
Molti arrivano in auto perché è più semplice ammassare tutta l’attrezzatura nel baule invece che organizzare una borsa compatta da portare sui mezzi pubblici. C’è però anche una dimensione sistematica: è troppo facile e troppo conveniente andare a sciare in auto. Serve una struttura che renda più facile prendere le decisioni giuste. Se l’auto non fosse più la soluzione più semplice, ne troveremmo una migliore. Questo sistema può essere attuato tramite incentivi negativi, come l’aumento dei costi del posteggio, ma anche positivi offrendo migliori collegamenti diretti per i treni verso le piste ad esempio tra Ginevra e Verbier o tra Zurigo e Flumserberg durante i finesettimana.
È possibile proibire l’utilizzo dell’auto?
No, non è il nostro genere di approccio poiché non è mirato ai giusti obiettivi. Miriamo ad esempio a introdurre limitazioni come l’aumento delle tariffe dei posteggi per causare un cambiamento nelle abitudini. In generale, si può dire che all’inizio questi cambiamenti fondamentali suscitano sempre veementi proteste ma le persone poi si abituano in fretta. Lo dimostrano le scienze comportamentali. Anche quando è stato introdotto l’obbligo di allacciare le cinture di sicurezza in auto, le persone hanno issato le barricate. Poi gradualmente ci siamo resi conto che la nuova normalità era anche sensata. Spetta però alla scienza definire quali siano le modifiche mirate dei comportamenti necessarie a regolare il traffico turistico.
Parliamo di equipaggiamento da sci e da snowboard. Cosa possiamo fare per renderlo più sostenibile?
Possiamo sempre fare affidamento sulla regola delle 5 R. Refuse: non comprare niente di nuovo a meno di non averne davvero bisogno. Reduce: comprare meno in generale. Reuse: riutilizzare le cose e condividerle con gli altri. Recycle: rendere le cose riutilizzabili. Rot: far sì che i prodotti possano tornare alla terra. Concretamente, per gli sport invernali significa che la cosa più sostenibile da fare è non comprare nulla di nuovo. Sci e snowboard possono essere utilizzati fin quando è possibile affilarli o fin quando il rivestimento cede. È possibile inoltre noleggiare l‘equipaggiamento, comprarlo usato o sfruttare vestiti multifunzionali. Una buona cura aumenta la durata di vita dell‘equipaggiamento.
Molte stazioni sciistiche dichiarano di essere sostenibili. Come consumatori, come possiamo capire quanto sia vero?
Noi di Protect Our Winters non stiliamo classifiche perché non avrebbe senso. Esistono i marchi di sostenibilità ma occorre prestare attenzione a come funzionano. Molte stazioni sciistiche elencano online le misure di sostenibilità che attuano. È quindi possibile ad esempio verificare come viene prodotta l‘elettricità. Al giorno d’oggi, quasi tutte le stazioni sciistiche fanno affidamento sull’energia rinnovabile: Arosa sfrutta l’energia idrica, Andermatt riscalda in modo climaticamente neutrale grazie al legno. Per quanto riguarda invece la gastronomia, c’è ancora ampio margine di miglioramento quasi ovunque: perché il menu standard è sempre a base di carne? Anche in questo settore dovremmo cambiare completamente punto di vista senza naturalmente togliere alla gente la possibilità di mangiare carne.
Quanto pesa sul bilancio l’utilizzo dei cannoni da neve?
Dipende dalle condizioni ambientali. Molte stazioni sciistiche dispongono di tantissima acqua, altre invece ne hanno meno. L’Università di Basilea ha stimato però che entro la fine del secolo le stazioni sciistiche come Andermatt o Sedrun saranno costrette ad aumentare il loro consumo di acqua dell’80 per cento (arrivando a 540 milioni di litri invece dei 300 attuali) per garantire l’innevamento. Le regioni di montagna si riscaldano più velocemente. In Svizzera l’aumento delle temperature ammonta già a 2,8 grandi mentre la media globale è di soli 1,3 gradi.
Può quindi essere sensato preferire le stazioni sciistiche in altitudine che si trovano al di sopra del limite delle nevicate?
Probabilmente sarà la conseguenza logica. Questo potrebbe però portare a un problema di sovraffollamento in determinate stazioni sciistiche. E ciò a sua volta può porre il rischio che gli sport invernali diventino un lusso. Se sempre più gente si trova a condividere uno spazio ristretto, la domanda elevata porta a un’esplosione dei prezzi.
A cosa occorre ancora fare attenzione per essere sportivi invernali sostenibili?
Andate a votare a favore del clima. E quando sulle piste qualcosa non va, non esitate a chiedere: perché non c’è un’alternativa vegetariana sul menu?
«Il nostro motto recita: proteggi ciò che ami», spiega Maren Stöber di Protect Our Winters. «Nella community outdoor ci sono molte persone che si muovono spesso in montagna e vedono con i propri occhi quanto i cambiamenti climatici abbiano influenzato le regioni alpine.» Foto: Protect Our Winters