Schon seit es Bauwerke gibt, hat die Natur ihre Mauern erobert – wenn man sie denn liess. Heute müssen wir uns bewusst für diese Begründung entscheiden. Das Stadtklima könnte verbessert werden, wenn Bauverantwortliche Fassaden und Dächer vermehrt aktiv begrünen.
Schon seit es Bauwerke gibt, hat die Natur ihre Mauern erobert – wenn man sie denn liess. Heute müssen wir uns bewusst für diese Begründung entscheiden. Das Stadtklima könnte verbessert werden, wenn Bauverantwortliche Fassaden und Dächer vermehrt aktiv begrünen.
Mit dem Einbruch des Herbstes ist es kühl geworden, doch die Erinnerung an die sommerlichen Temperaturen der überhitzten Städte ist noch präsent. Trotzdem wurde fleissig und in schweisstreibendem Tempo schwarzer Asphalt auf die Strassen geschaufelt, Betonbauten wuchsen in die Höhe und Schattenplätze schienen rar. Die zunehmende Urbanisierung mit der Folge einer immer stärkeren Versiegelung und die teils hochverdichtete Bauweise in Ballungszentren schreit aber eigentlich nach nur einem: mehr Grün!
Rückkehr zur Natur am Bau
Eine mögliche Antwort der Städte auf den Klimawandel sieht der deutsche Stararchitekt Christoph Ingehoven mit seinem Konzept supergreen® in ausladenden Grünfassaden. Das Architekturbüro Ingenhoven Associates, eine Konzerngesellschaft der BKW, schuf aus diesem Grund auf der Markthalle beim Düsseldorfer Schauspielhaus den Kö-Bogen II – eine grüne Oase mit einer acht Kilometer langen Hainbuchenhecke, bestehend aus über 30 000 Pflanzen. Das Ziel des Projektes: Der Stadt so viel Grün wie möglich zurückzugeben. Die 2020 eröffnete Markthalle ist die grösste Grünfassade Europas und sorgt für so viel saubere Luft wie 80 ausgewachsene Laubbäume.
Der Luxus-Stadtwald
Mailand schmückt sich seit 2015 mit dem Bosco Verticale; zwei bewachsenen Zwillingstürmen eines Hochhauskomplexes. Es wurden etwa 900 Bäume, jeder bei der Pflanzung bereits drei bis neun Meter hoch, sowie mehr als 2000 weitere Pflanzen auf Terrassen und Balkonen an den Fassaden der Gebäude gepflanzt. Der grüne Bau wird jedoch wegen seiner hohen Unterhaltskosten oft kritisiert: Soll grünes Wohnen nur für Reiche möglich sein?
Grün und sozial
Dass Natur am Bau und soziales, bezahlbares Wohnen vereinbar sind, bewies der Künstler und Architekt Friedensreich Hundertwasser bereits vor 40 Jahren. Das 1983 bis 1985 erbaute Hundertwasserhaus in Wien ist eine Wohnhausanlage mit 50 Sozialwohnungen. Ein bewohnbares Kunstwerk mit vielen Grünflächen, attraktiven Gemeinschaftsräumen und Kinderspielplätzen.
Sieben gute Gründe für grünere Städte
Begrünte Bauten werten nicht nur das Gebäude, sondern das gesamte Stadtbild auf. Die Natur wird wieder samt allen Jahreszeiten erlebbar. Grüne Pflanzen, blühende Blumen und zwitschernde Vögel erhöhen den Wohlfühlfaktor für den Menschen. Zudem bieten solche grünen Oasen konkrete Lösungen für unsere Klimaprobleme:
Energieeinsparung: Pflanzen wirken als Wärmedämmung und Hitzeschild im Sommer. So kann beispielsweise bei den Klimaanlagen Energie eingespart werden.
Beschattung und Kühlung: Begrünung schützt die Fassade vor intensiver Sonneneinstrahlung und wirkt daher kühlend.
Mikroklima: Luftschadstoffe werden gebunden und filtriert, Wasserrückhalt und Verdunstung beugen Überschwemmungen vor.
Artenvielfalt und zusätzlicher Lebensraum: Eingriffe in Landschaft und Natur werden ausgeglichen; durch den Verdichtungsgrad urbaner Architektur kann die Artenvielfalt erhalten und zusätzlicher Lebensraum geschaffen werden.
Lärmschutz: Das vertikale Grün schluckt Schall – so herrscht mehr Ruhe in der Nachbarschaft.
Ästhetik: Begrünte Gebäude werden optisch aufgewertet und tragen zur Gestaltung der Fassaden bei.
Stadtplanung: Das Wohn- und Arbeitsumfeld wird verbessert und die Stadtlandschaft mit Ruheoasen gestaltet.
Mit dem Einbruch des Herbstes ist es kühl geworden, doch die Erinnerung an die sommerlichen Temperaturen der überhitzten Städte ist noch präsent. Trotzdem wurde fleissig und in schweisstreibendem Tempo schwarzer Asphalt auf die Strassen geschaufelt, Betonbauten wuchsen in die Höhe und Schattenplätze schienen rar. Die zunehmende Urbanisierung mit der Folge einer immer stärkeren Versiegelung und die teils hochverdichtete Bauweise in Ballungszentren schreit aber eigentlich nach nur einem: mehr Grün!
Rückkehr zur Natur am Bau
Eine mögliche Antwort der Städte auf den Klimawandel sieht der deutsche Stararchitekt Christoph Ingehoven mit seinem Konzept supergreen® in ausladenden Grünfassaden. Das Architekturbüro Ingenhoven Associates, eine Konzerngesellschaft der BKW, schuf aus diesem Grund auf der Markthalle beim Düsseldorfer Schauspielhaus den Kö-Bogen II – eine grüne Oase mit einer acht Kilometer langen Hainbuchenhecke, bestehend aus über 30 000 Pflanzen. Das Ziel des Projektes: Der Stadt so viel Grün wie möglich zurückzugeben. Die 2020 eröffnete Markthalle ist die grösste Grünfassade Europas und sorgt für so viel saubere Luft wie 80 ausgewachsene Laubbäume.
Der Luxus-Stadtwald
Mailand schmückt sich seit 2015 mit dem Bosco Verticale; zwei bewachsenen Zwillingstürmen eines Hochhauskomplexes. Es wurden etwa 900 Bäume, jeder bei der Pflanzung bereits drei bis neun Meter hoch, sowie mehr als 2000 weitere Pflanzen auf Terrassen und Balkonen an den Fassaden der Gebäude gepflanzt. Der grüne Bau wird jedoch wegen seiner hohen Unterhaltskosten oft kritisiert: Soll grünes Wohnen nur für Reiche möglich sein?
Grün und sozial
Dass Natur am Bau und soziales, bezahlbares Wohnen vereinbar sind, bewies der Künstler und Architekt Friedensreich Hundertwasser bereits vor 40 Jahren. Das 1983 bis 1985 erbaute Hundertwasserhaus in Wien ist eine Wohnhausanlage mit 50 Sozialwohnungen. Ein bewohnbares Kunstwerk mit vielen Grünflächen, attraktiven Gemeinschaftsräumen und Kinderspielplätzen.
Sieben gute Gründe für grünere Städte
Begrünte Bauten werten nicht nur das Gebäude, sondern das gesamte Stadtbild auf. Die Natur wird wieder samt allen Jahreszeiten erlebbar. Grüne Pflanzen, blühende Blumen und zwitschernde Vögel erhöhen den Wohlfühlfaktor für den Menschen. Zudem bieten solche grünen Oasen konkrete Lösungen für unsere Klimaprobleme:
Energieeinsparung: Pflanzen wirken als Wärmedämmung und Hitzeschild im Sommer. So kann beispielsweise bei den Klimaanlagen Energie eingespart werden.
Beschattung und Kühlung: Begrünung schützt die Fassade vor intensiver Sonneneinstrahlung und wirkt daher kühlend.
Mikroklima: Luftschadstoffe werden gebunden und filtriert, Wasserrückhalt und Verdunstung beugen Überschwemmungen vor.
Artenvielfalt und zusätzlicher Lebensraum: Eingriffe in Landschaft und Natur werden ausgeglichen; durch den Verdichtungsgrad urbaner Architektur kann die Artenvielfalt erhalten und zusätzlicher Lebensraum geschaffen werden.
Lärmschutz: Das vertikale Grün schluckt Schall – so herrscht mehr Ruhe in der Nachbarschaft.
Ästhetik: Begrünte Gebäude werden optisch aufgewertet und tragen zur Gestaltung der Fassaden bei.
Stadtplanung: Das Wohn- und Arbeitsumfeld wird verbessert und die Stadtlandschaft mit Ruheoasen gestaltet.