«Lieber Sohn, ich wünsche mir, dass wir 2050 noch Schnee sehen»
«Lieber Sohn, ich wünsche mir, dass wir 2050 noch Schnee sehen»
«Mon fils, j’espère qu’en 2050, il neigera encore en Suisse»
«Caro figlio, mi auguro che nel 2050 riusciremo a vedere insieme la neve in Svizzera»
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Die Initiative «Dear Tomorrow» motiviert Menschen, einen Brief an künftige Generationen zu schreiben. Das kann helfen, sich vermehrt mit Klimaschutz zu beschäftigen, wie Studien zeigen.
Die Initiative «Dear Tomorrow» motiviert Menschen, einen Brief an künftige Generationen zu schreiben. Das kann helfen, sich vermehrt mit Klimaschutz zu beschäftigen, wie Studien zeigen.
L’initiative «Dear Tomorrow» invite chacun à écrire une lettre aux générations futures. Écrire renforcerait l’engagement pour le climat, selon certaines études.
L‘iniziativa «DearTomorrow» motiva le persone di tutto il mondo a scrivere una lettera alle generazioni future. Numerosi studi dimostrano che la scrittura può aiutare ad aumentare l‘impegno verso la protezione del clima.
In Zeiten von ChatGPT scheint es nicht mehr besonders attraktiv zu sein, eigene Texte zu verfassen. Doch es gibt gute Argumente dafür, es trotzdem zu tun, wenn man einer Studie des MIT Glauben schenkt. Aber nicht nur unser Gehirn profitiert vom Schreiben, sondern auch unsere Emotionen – und bestenfalls sogar unsere Bereitschaft, uns für das Klima einzusetzen. Und genau deswegen will das Projekt «Dear Tomorrow» die Menschen dazu bringen, Briefe in die Zukunft zu schreiben.
Was ist «Dear Tomorrow»?
«Dear Tomorrow» ist eine Initiative, bei der Menschen dazu motiviert werden sollen, Briefe in die Zukunft zu schreiben: an die eigenen Kinder, Enkelkinder oder ihr zukünftiges Selbst. Dahinter steckt die Idee: Wenn wir uns vorstellen, wie unsere Entscheidungen von heute das Leben von morgen beeinflussen, verändert sich unser Denken. Gegründet wurde das Projekt vor zehn Jahren von Jill Kubit und Trisha Shrum.
Wie funktioniert das Briefeschreiben?
Mitmachen ist einfach: Auf der Website von «Dear Tomorrow» können Interessierte einen Brief schreiben und publizieren. Adressiert wird der Brief an eine Person im Jahr 2050. Die Beiträge werden auf der Website geteilt und auch in Ausstellungen oder Workshops verwendet. Wer seinen Namen lieber nicht im Internet liest, kann seinen Brief auch anonym einreichen. Und wer Mühe hat, Inspiration zu finden, kriegt brauchbare Tipps an die Hand. Zum Beispiel: «Make it personal» («Mach es persönlich»).
Was soll das Briefeschreiben bewirken?
Die Theorie lautet folgendermassen: Menschen sind emotionale Wesen. Wenn wir in einem Brief erklären, warum uns eine enkeltaugliche Zukunft wichtig ist, entsteht eine emotionale Verbindung – zu den Menschen, die nach uns kommen, und zur Verantwortung, die wir selbst tragen. Das ist die Verbindung, die in der oft abstrakten Klimadebatte meist fehlt oder vergessen geht.
Was schreiben die Menschen so?
Dass die Geschichten anderer Menschen veröffentlicht werden, zeigt auch eine Wirkung bei den Lesenden. Studien legen nahe: Emotionale Botschaften und Geschichten sind oft wirksamer als reine Zahlen und Fakten. Auf «Dear Tomorrow» sind kurze und lange Briefe zu lesen. Emotionale und nüchterne. Viele Menschen legen Versprechen ab. Andere Briefe sind von Hoffnung gezeichnet. Eine Mutter etwa schreibt aus der Schweiz: «Lieber Sohn Gabriel. Ich wünsche mir, im Jahr 2050, wenn du in meinem Alter bist, dass wir zusammen den Schnee in den Bergen sehen können. Wie heute in Renens, Schweiz.»
In Zeiten von ChatGPT scheint es nicht mehr besonders attraktiv zu sein, eigene Texte zu verfassen. Doch es gibt gute Argumente dafür, es trotzdem zu tun, wenn man einer Studie des MIT Glauben schenkt. Aber nicht nur unser Gehirn profitiert vom Schreiben, sondern auch unsere Emotionen – und bestenfalls sogar unsere Bereitschaft, uns für das Klima einzusetzen. Und genau deswegen will das Projekt «Dear Tomorrow» die Menschen dazu bringen, Briefe in die Zukunft zu schreiben.
Was ist «Dear Tomorrow»?
«Dear Tomorrow» ist eine Initiative, bei der Menschen dazu motiviert werden sollen, Briefe in die Zukunft zu schreiben: an die eigenen Kinder, Enkelkinder oder ihr zukünftiges Selbst. Dahinter steckt die Idee: Wenn wir uns vorstellen, wie unsere Entscheidungen von heute das Leben von morgen beeinflussen, verändert sich unser Denken. Gegründet wurde das Projekt vor zehn Jahren von Jill Kubit und Trisha Shrum.
Wie funktioniert das Briefeschreiben?
Mitmachen ist einfach: Auf der Website von «Dear Tomorrow» können Interessierte einen Brief schreiben und publizieren. Adressiert wird der Brief an eine Person im Jahr 2050. Die Beiträge werden auf der Website geteilt und auch in Ausstellungen oder Workshops verwendet. Wer seinen Namen lieber nicht im Internet liest, kann seinen Brief auch anonym einreichen. Und wer Mühe hat, Inspiration zu finden, kriegt brauchbare Tipps an die Hand. Zum Beispiel: «Make it personal» («Mach es persönlich»).
Was soll das Briefeschreiben bewirken?
Die Theorie lautet folgendermassen: Menschen sind emotionale Wesen. Wenn wir in einem Brief erklären, warum uns eine enkeltaugliche Zukunft wichtig ist, entsteht eine emotionale Verbindung – zu den Menschen, die nach uns kommen, und zur Verantwortung, die wir selbst tragen. Das ist die Verbindung, die in der oft abstrakten Klimadebatte meist fehlt oder vergessen geht.
Was schreiben die Menschen so?
Dass die Geschichten anderer Menschen veröffentlicht werden, zeigt auch eine Wirkung bei den Lesenden. Studien legen nahe: Emotionale Botschaften und Geschichten sind oft wirksamer als reine Zahlen und Fakten. Auf «Dear Tomorrow» sind kurze und lange Briefe zu lesen. Emotionale und nüchterne. Viele Menschen legen Versprechen ab. Andere Briefe sind von Hoffnung gezeichnet. Eine Mutter etwa schreibt aus der Schweiz: «Lieber Sohn Gabriel. Ich wünsche mir, im Jahr 2050, wenn du in meinem Alter bist, dass wir zusammen den Schnee in den Bergen sehen können. Wie heute in Renens, Schweiz.»
À l’ère de ChatGPT, écrire ses propres textes peut sembler moins séduisant. Pourtant, il existe de bonnes raisons de le faire, si l’on en croit une étude du MIT. Car ce n’est pas seulement notre cerveau qui profite de l’écriture, mais aussi nos émotions – et, dans le meilleur des cas, notre volonté de nous engager pour le climat. C’est précisément pour cela que le projet «DearTomorrow» veut inciter les gens à écrire des lettres destinées au futur.
Qu’est-ce que «DearTomorrow»?
«DearTomorrow» est une initiative qui vise à encourager les gens à écrire des lettres pour le futur – adressées à leurs enfants, petits-enfants ou à leur futur soi. L’idée derrière ce projet: lorsque nous imaginons comment nos décisions d’aujourd’hui influencent la vie de demain, notre manière de penser change. Le projet a été fondé il y a dix ans par Jill Kubit et Trisha Shrum.
Comment écrire une lettre?
Participer est très simple: sur le site de «DearTomorrow», les personnes intéressées peuvent rédiger et publier une lettre. Celle-ci est adressée à une personne vivant en 2050 – par exemple à son propre enfant, à un futur petit-enfant ou à son «moi» du futur. Les lettres soumises sont publiées sur le site internet et parfois utilisées dans des expositions ou des ateliers.
Celles et ceux qui ne souhaitent pas voir leur nom apparaître en ligne peuvent soumettre leur lettre de manière anonyme. Pour les personnes en quête d’inspiration, la plateforme propose des conseils utiles, comme par exemple: «Make it personal», c’est-à-dire «Rends-la personnelle».
Quel est le but de ces lettres?
L’idée repose sur un constat: les humains sont des êtres émotionnels. Lorsque nous expliquons dans une lettre pourquoi un avenir viable pour nos enfants nous tient à cœur, cela crée un lien émotionnel – avec les générations futures, mais aussi avec la responsabilité que nous portons aujourd’hui. C’est justement ce lien qui manque souvent, ou qui est oublié, comme dans les débats sur le climat, par exemple, souvent trop abstraits.
Qu’écrivent les gens dans leurs lettres?
Le fait que les histoires des autres soient publiées a également un effet sur ceux qui les lisent. Des études montrent que les messages émotionnels et les récits personnels sont souvent plus percutants que de simples chiffres et faits. Sur «DearTomorrow», on trouve des lettres courtes et longues, certaines pleines d'émotions, d’autres plus factuelles. Beaucoup de personnes y formulent des promesses. D’autres lettres sont empreintes d’espoir. Une mère écrit par exemple depuis la Suisse: «Mon cher fils Gabriel, j’espère qu’en 2050, lorsque tu auras mon âge, nous pourrons encore admirer la neige dans les montagnes. Comme aujourd’hui à Renens, en Suisse».
Ora che c‘è ChatGPT, non sembra più così necessario scrivere da sé i propri testi. Ci sono tuttavia dei validi motivi per farlo comunque secondo questo studio del MIT. E non è solo il cervello a beneficiare dei vantaggi della scrittura ma anche le nostre emozioni e, con un po’ di fortuna, anche la nostra motivazione a impegnarci per il clima. È proprio per questo che il progetto «DearTomorrow» mira a motivare le persone a scrivere lettere al futuro.
Cos‘è «DearTomorrow»?
«DearTomorrow» è un’iniziativa che mira a motivare le persone a scrivere lettere al futuro: ai propri figli , ai propri nipoti o al proprio sé futuro. L’idea di base è semplice: se ci fermiamo a pensare come le nostre decisioni di oggi influenzeranno la vita di domani, il nostro modo di pensare cambia. Il progetto è stato fondato dieci anni fa da Jill Kubit e Trisha Shrum.
Come funzionano queste lettere?
Partecipare è semplice: sul sito web di «DearTomorrow» gli interessati possono scrivere e pubblicare la propria lettera che viene indirizzata a una persona nel 2050. Il contributo viene condiviso sul sito e utilizzato anche per mostre e workshop. Se preferite non lasciare il vostro nome su internet, è possibile pubblicare le lettere in anonimo. E chi cerca un’ispirazione per la scrittura troverà tantissimi consigli utili. Ad esempio: «Make it personal», «resta sul personale».
A cosa serve scrivere una lettera?
La teoria è semplice: l’uomo è una creatura che si basa sulle emozioni. Spiegando in una lettera perché per noi è importante assicurare un futuro ai nostri nipoti, viene creato un legame emozionale con le persone che verranno dopo di noi e viene sottolineata la nostra responsabilità in questo ambito. È proprio questo legame che spesso risulta assente o viene dimenticato nei dibattiti astratti sul clima.
Cosa scrivono le persone?
Poter vedere le lettere scritte da altre persone ha un effetto anche su chi legge. Gli studi sottolineano che i messaggi e le storie che suscitano emozioni sono generalmente più efficaci rispetto a freddi fatti e cifre. Su «DearTomorrow» è possibile leggere lettere brevi e altre molto lunghe. Alcune sono ricche di emozioni, altre sono più sobrie. Molte persone fanno promesse. Altre lettere sono piene di speranza. Una madre scrive dalla Svizzera: «Gabriele, adorato figlio mio, spero che nel 2050, quando avrai l’età che ho io ora, potremo ammirare insieme la neve sulle montagne. Come facciamo oggi a Renens, in Svizzera.»