Geschätzte 92 Millionen Tonnen Textilien landen jährlich auf dem Müll. Zwischen 2015 und 2030 sollen die Textilabfälle der Branche um weitere 60 Prozent steigen. Foto: Hermes Rivera | Unsplash

«Textilarbeiterinnen werden ausgepresst wie Zitronen»

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Ces boutiques genevoises vendent des vêtements d’occasion chics

L’industria della moda genera ogni anno oltre 90 milioni di tonnellate di rifiuti tessili

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Secondhand-Kleidung ist der schnellste Weg zu einer nachhaltigen Modeindustrie. Jamil Mokhtar von Fashion Revolution Schweiz erklärt, wie man der Fast Fashion entkommt.

Was ist die stärkste Waffe auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Modeindustrie? Wenn es nach der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam geht, ist die Antwort eindeutig: Second-Hand-Kleidung. Geschätzte 92 Millionen Tonnen Textilabfälle produziert die Branche jährlich. Dabei hat sich die Textilproduktion seit dem Jahr 2000 verdoppelt – und zwischen 2015 und 2030 sollen die Textilabfälle der Branche um weitere 60 Prozent steigen.

Fashion Revolution stellt sich dem entgegen. «Fashion Revolution ist eine weltweite Bewegung von Menschen, die Mode lieben und einen Systemwandel vorantreiben wollen», heisst es auf ihrer Schweizer Webseite. Die Organisation will «über die Auswirkungen der Textilindustrie aufklären, Alternativen zu Konsum von Fast Fashion populär machen und so ein Umdenken und Handeln in Gesellschaft und Politik bewirken». Ein Aspekt davon: Secondhand.

20 Minuten: Herr Mokhtar, Sie sind Co-Geschäftsführer von Fashion Revolution Schweiz. Wie ist die Organisation entstanden?

Jamil Mokhtar: Fashion Revolution wurde als Reaktion auf die Rana-Plaza-Tragödie gegründet. 2013 stürzte in Bangladesch das Hochhaus ein, in dem auch Marken wie Benetton, Zara oder Mango ihre Kleidung herstellen liessen. Beim Einsturz starben mehr als 1100 Menschen, darunter viele Arbeiterinnen und Arbeiter. Fashion Revolution will auf positive Art und Weise zeigen, dass es möglich ist, für Mode keine Leute auszubeuten oder die Umwelt zu verschmutzen. 2018 kam die Organisation auch in die Schweiz und inzwischen haben wir hier fast 150 Mitglieder. Ich bin aktuell Co-Geschäftsführer.

Das ist ein tragisches Ereignis. Doch gehen wir einen Schritt zurück. Was läuft grundsätzlich schief in der Modebranche?

Es gibt zwei Missstände, die alle anderen überragen: Zum einen ist das die soziale Ausbeutung durch den Export unserer Arbeitskraft in Länder mit hoher Korruption, wo Leute in sklavenähnlichen Zuständen arbeiten und ausgepresst werden wie Zitronen. Zum anderen ist es der Umweltaspekt. Die Erde und ihre Ressourcen sind endlich, doch wir haben einen enormen Überkonsum von Kleidung. Bei der Produktion enden Chemikalien in Gewässern, der Transport stösst enorme Mengen an Abgasen aus und dann ist da die Frage, was am Ende des Lebenszyklus mit der Kleidung passiert.

Verraten Sie es. Was passiert mit ihr?

Alle haben es gesehen: Immer wieder gehen die Bilder der riesigen Kleiderabfallberge in der chilenischen Wüste durch die Medien. Doch diese Verhältnisse sind nicht nur in Südamerika vorzufinden. Auch in Ghana landen täglich 160 Tonnen Altkleider, oft aus Europa. Vieles davon endet auf einem Müllberg am Rand der Hauptstadt.

Lässt sich von der Schweiz aus überhaupt etwas dagegen tun?

Wir glauben: Ja. Jeder kann sich vom gedankenlosen Konsum emanzipieren und mehr Wertschätzung entwickeln. Wenn man Kleidung wertschätzt, kann man nicht mehr sieben Tage pro Woche in den Fast-Fashion-Laden mit den billigsten Preisen rennen. Das Ziel ist also, auf eine Ebene zu kommen, auf der ein bewusster Umgang gepflegt wird – und das Schönste daran ist, dass man dann immer noch modisch sein kann. Wenn nicht sogar noch modischer.

Das klingt sinnvoll. Doch wie wird aus einem Heavy-Shopper ein bewusster Konsument?

Das geht nicht von heute auf morgen. Als Erstes muss man die aktuellen Zustände kennen. Man muss Empathie gegenüber Menschen und der Umwelt entwickeln. Anschliessend geht es darum, zu akzeptieren, dass man selbst das Problem mitverursacht. Erst dann kann man die Konsequenzen ziehen und das Handeln anpassen.

Der letzte Punkt ist wohl der Schwierigste.

Aber nicht unmöglich. Auf unserer Webseite zeigen wir, wie man der Fast Fashion entkommt. Dabei geht es beispielsweise darum, vor dem Shoppen innezuhalten und sich zu fragen: Brauche ich das wirklich? Oder darum, alte Kleidung einfach zu flicken oder abzuändern.

So lässt sich wohl auch Geld sparen.

Ja. Damit sind wir auch wieder beim Thema Secondhand. Die Preise für ethische und nachhaltige Mode sind höher. Alle Leute in der Produktionskette werden besser bezahlt, die Produktionsmengen sind kleiner und die Materialien besser. Der Bewegung wird daher oft vorgeworfen, sie sei nur etwas für dicke Portemonnaies. Doch Secondhand kann sich fast jeder leisten. Das Einkaufen braucht etwas mehr Aufwand, aber in jedem Brockenhaus gibt es schöne, bezahlbare Sachen.

Vom 22. bis 29. April findet schweizweit die Fashion Revolution Week statt. Als Highlight steigt am Samstag, 26. April, der Mend in Public Day. Die ganze Schweiz ist dazu aufgerufen, sich in der Öffentlichkeit zu treffen, um ihre Kleidung zu flicken. Eine Übersicht aller Events gibt’ auf Fashionrevolution.ch.

Die Community von Fashion Revolution hat mit 20 Minuten zusammengetragen, wo man in Genf einfach Secondhand einkaufen kann:

Was ist die stärkste Waffe auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Modeindustrie? Wenn es nach der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam geht, ist die Antwort eindeutig: Second-Hand-Kleidung. Geschätzte 92 Millionen Tonnen Textilabfälle produziert die Branche jährlich. Dabei hat sich die Textilproduktion seit dem Jahr 2000 verdoppelt – und zwischen 2015 und 2030 sollen die Textilabfälle der Branche um weitere 60 Prozent steigen.

Fashion Revolution stellt sich dem entgegen. «Fashion Revolution ist eine weltweite Bewegung von Menschen, die Mode lieben und einen Systemwandel vorantreiben wollen», heisst es auf ihrer Schweizer Webseite. Die Organisation will «über die Auswirkungen der Textilindustrie aufklären, Alternativen zu Konsum von Fast Fashion populär machen und so ein Umdenken und Handeln in Gesellschaft und Politik bewirken». Ein Aspekt davon: Secondhand.

20 Minuten: Herr Mokhtar, Sie sind Co-Geschäftsführer von Fashion Revolution Schweiz. Wie ist die Organisation entstanden?

Jamil Mokhtar: Fashion Revolution wurde als Reaktion auf die Rana-Plaza-Tragödie gegründet. 2013 stürzte in Bangladesch das Hochhaus ein, in dem auch Marken wie Benetton, Zara oder Mango ihre Kleidung herstellen liessen. Beim Einsturz starben mehr als 1100 Menschen, darunter viele Arbeiterinnen und Arbeiter. Fashion Revolution will auf positive Art und Weise zeigen, dass es möglich ist, für Mode keine Leute auszubeuten oder die Umwelt zu verschmutzen. 2018 kam die Organisation auch in die Schweiz und inzwischen haben wir hier fast 150 Mitglieder. Ich bin aktuell Co-Geschäftsführer.

Das ist ein tragisches Ereignis. Doch gehen wir einen Schritt zurück. Was läuft grundsätzlich schief in der Modebranche?

Es gibt zwei Missstände, die alle anderen überragen: Zum einen ist das die soziale Ausbeutung durch den Export unserer Arbeitskraft in Länder mit hoher Korruption, wo Leute in sklavenähnlichen Zuständen arbeiten und ausgepresst werden wie Zitronen. Zum anderen ist es der Umweltaspekt. Die Erde und ihre Ressourcen sind endlich, doch wir haben einen enormen Überkonsum von Kleidung. Bei der Produktion enden Chemikalien in Gewässern, der Transport stösst enorme Mengen an Abgasen aus und dann ist da die Frage, was am Ende des Lebenszyklus mit der Kleidung passiert.

Verraten Sie es. Was passiert mit ihr?

Alle haben es gesehen: Immer wieder gehen die Bilder der riesigen Kleiderabfallberge in der chilenischen Wüste durch die Medien. Doch diese Verhältnisse sind nicht nur in Südamerika vorzufinden. Auch in Ghana landen täglich 160 Tonnen Altkleider, oft aus Europa. Vieles davon endet auf einem Müllberg am Rand der Hauptstadt.

Lässt sich von der Schweiz aus überhaupt etwas dagegen tun?

Wir glauben: Ja. Jeder kann sich vom gedankenlosen Konsum emanzipieren und mehr Wertschätzung entwickeln. Wenn man Kleidung wertschätzt, kann man nicht mehr sieben Tage pro Woche in den Fast-Fashion-Laden mit den billigsten Preisen rennen. Das Ziel ist also, auf eine Ebene zu kommen, auf der ein bewusster Umgang gepflegt wird – und das Schönste daran ist, dass man dann immer noch modisch sein kann. Wenn nicht sogar noch modischer.

Das klingt sinnvoll. Doch wie wird aus einem Heavy-Shopper ein bewusster Konsument?

Das geht nicht von heute auf morgen. Als Erstes muss man die aktuellen Zustände kennen. Man muss Empathie gegenüber Menschen und der Umwelt entwickeln. Anschliessend geht es darum, zu akzeptieren, dass man selbst das Problem mitverursacht. Erst dann kann man die Konsequenzen ziehen und das Handeln anpassen.

Der letzte Punkt ist wohl der Schwierigste.

Aber nicht unmöglich. Auf unserer Webseite zeigen wir, wie man der Fast Fashion entkommt. Dabei geht es beispielsweise darum, vor dem Shoppen innezuhalten und sich zu fragen: Brauche ich das wirklich? Oder darum, alte Kleidung einfach zu flicken oder abzuändern.

So lässt sich wohl auch Geld sparen.

Ja. Damit sind wir auch wieder beim Thema Secondhand. Die Preise für ethische und nachhaltige Mode sind höher. Alle Leute in der Produktionskette werden besser bezahlt, die Produktionsmengen sind kleiner und die Materialien besser. Der Bewegung wird daher oft vorgeworfen, sie sei nur etwas für dicke Portemonnaies. Doch Secondhand kann sich fast jeder leisten. Das Einkaufen braucht etwas mehr Aufwand, aber in jedem Brockenhaus gibt es schöne, bezahlbare Sachen.

Vom 22. bis 29. April findet schweizweit die Fashion Revolution Week statt. Als Highlight steigt am Samstag, 26. April, der Mend in Public Day. Die ganze Schweiz ist dazu aufgerufen, sich in der Öffentlichkeit zu treffen, um ihre Kleidung zu flicken. Eine Übersicht aller Events gibt’ auf Fashionrevolution.ch.

Die Community von Fashion Revolution hat mit 20 Minuten zusammengetragen, wo man in Genf einfach Secondhand einkaufen kann:

Quel est le meilleur levier pour tendre vers une industrie de la mode plus durable? Si l’on en croit l’organisation d’aide d’urgence et de développement Oxfam, la réponse est claire: les vêtements de seconde main. On estime que le secteur de la mode engendre chaque année 92 millions de tonnes de déchets textiles. La production textile a en outre doublé depuis l’an 2000 et les déchets textiles devraient encore augmenter de 60% entre 2015 et 2030.

Fashion Revolution s’oppose à cette tendance. «Fashion Revolution est un mouvement mondial de personnes qui aiment la mode et veulent un changement de système», peut-on lire sur son site web suisse. L’organisation souhaite «informer sur les effets de l’industrie textile, populariser des alternatives à la fast fashion et provoquer ainsi un changement de mentalité et d’action dans la société et la politique». L’un des axes est la mode de seconde main.

La communauté Fashion Revolution et 20 Minutes ont rassemblé les endroits à Genève où l’on peut facilement faire des achats de seconde main:

20 minutes: Monsieur Mokhtar, vous êtes le co-directeur de Fashion Revolution Suisse. Comment l’organisation a-t-elle vu le jour?

Jamil Mokhtar: Fashion Revolution a été créée en réaction à la tragédie du Rana Plaza. En 2013, le gratte-ciel dans lequel des marques comme Benetton, Zara ou Mango faisaient fabriquer leurs vêtements s’est effondré au Bangladesh. Cela a causé la mort de plus de 1100 personnes, dont de nombreux ouvriers et ouvrières. Fashion Revolution veut montrer de manière positive qu’il est possible de ne pas exploiter des gens ou polluer l’environnement pour faire de la mode. En 2018, l’organisation s’est implantée en Suisse, où nous comptons désormais près de 150 membres.

C’est un événement tragique. Mais revenons un peu en arrière. Qu’est-ce qui ne va pas dans le secteur de la mode?

Il y a deux aspects nettement plus problématiques que les autres: d’une part l’exploitation sociale par le biais de l’exportation de main-d’œuvre dans des pays fortement corrompus, où les gens travaillent dans des conditions proches de l’esclavage et sont pressés comme des citrons; d’autre part l’aspect environnemental. Bien que la terre et ses ressources soient finies, nous surconsommons énormément de vêtements. Des substances chimiques finissent dans les eaux lors de la phase de production, le transport émet d’énormes quantités de gaz d’échappement et, enfin, il y a la question de savoir ce qu’il advient des vêtements à la fin de leur cycle de vie.

Dites-le-nous, qu’est-ce qui leur arrive?

Tout le monde a déjà vu dans les médias les images de ces immenses montagnes de déchets vestimentaires présentes dans le désert chilien. Mais cet exemple sud-américain n’est pas unique. Près de 160 tonnes de vêtements usagés atterrissent chaque jour au Ghana, souvent en provenance d’Europe. La plupart d’entre eux finissent sur une colline de déchets qui s’est constituée à la périphérie de la capitale.

Est-il possible d’y remédier depuis la Suisse?

Nous le pensons. Tout le monde peut s’affranchir d’une consommation de vêtements irréfléchie et développer plus d’estime à leur égard. Si on les valorise, on ne courra pas sept jours sur sept dans les magasins de fast fashion, qui affichent les prix les plus bas. L’objectif est donc d’arriver à un niveau où l’on cultive un rapport conscient aux vêtements – et, le plus beau, c’est que cela n’empêche pas d’être à la mode, voire en avance sur celle-ci.

Cela semble logique. Mais comment transformer un heavy shopper en consommateur conscient?

Cela ne se fait pas du jour au lendemain. Tout d’abord, il faut avoir conscience de la situation actuelle, puis développer de l’empathie envers les gens et l’environnement. Il s’agit ensuite d’accepter que l’on est partiellement responsable du problème. Ce n’est qu’à partir de ce moment que l’on peut en tirer les conséquences et adapter son action.

Le dernier point est sans doute le plus difficile.

Mais ce n’est pas impossible. Sur notre site web, nous montrons comment échapper à la fast fashion. Il s’agit, par exemple, de prendre le temps de réfléchir avant de faire du shopping et de se demander si l’on a vraiment besoin de tel ou tel produit. Ou bien simplement de réparer ou modifier de vieux vêtements.

Cela permet aussi d’économiser de l’argent…

Oui. Cela nous ramène au thème des vêtements de seconde main. Car si les prix de la mode éthique et durable sont plus élevés (les personnes de la chaîne de production sont mieux payées, les quantités produites plus petites et les matériaux de meilleure qualité), d’où ce reproche d’un mouvement réservé aux gros portefeuilles, presque tout le monde peut s’offrir des vêtements d’occasion. Si faire ses courses dans une brocante demande un peu plus d’efforts, chacune d’entre elles propose de belles pièces, abordables.

Du 22 au 29 avril, la Fashion Revolution Week se déroulera dans toute la Suisse. Le point fort sera le Mend in Public Day, le samedi 26 avril. La Suisse entière est invitée à se retrouver pour raccommoder ses vêtements. Un aperçu de tous les événements est disponible sur www.fashionrevolution.ch.

Qual è l’arma più efficace sulla strada per un’industria della moda sostenibile? Secondo l’organizzazione per l’aiuto d’emergenza e lo sviluppo Oxfam, la risposta è una sola: i vestiti di seconda mano. Ogni anno, il settore della moda genera circa 92 milioni di tonnellate di rifiuti tessili. Inoltre, la produzione di tessuti è raddoppiata rispetto al 2000 e tra il 2015 e il 2030 i rifiuti tessili generati dovrebbero quindi aumentare di un ulteriore 60 per cento.

Fashion Revolution si batte per evitarlo. «Fashion Revolution è un movimento globale di persone che amano la moda e vogliono promuovere un cambiamento nel sistema», si legge sul sito web della sezione svizzera. L’organizzazione mira «a fare luce sugli effetti dell’attuale industria tessile, a rendere popolari le alternative al consumo di fast fashion e a portare quindi un cambiamento di mentalità e comportamento nella società e nella politica». Un aspetto importante? I prodotti di seconda mano.

La community di Fashion Revolution ha rivelato a 20 minuti i migliori negozi per acquistare abiti di seconda mano a Ginevra:

20 minuti: Signor Mokhtar, Lei è co-amministratore delegato di Fashion Revolution Svizzera. Com’è nata questa organizzazione?

Jamil Mokhtar: Fashion Revolution è stata fondata in reazione alla tragedia di Rana Plaza. Nel 2013 è crollato un palazzo in Bangladesh in cui i marchi come Benetton, Zara e Mango producevano i loro abiti. Il crollo ha provocato la morte di più di 1100 persone tra cui anche molti lavoratori. Fashion Revolution vuole mostrare in modo positivo che è possibile creare un’industria della moda che non sia fondata sullo sfruttamento dei lavoratori e sull’inquinamento dell’ambiente. Nel 2018, l’organizzazione è arrivata anche in Svizzera e oggi abbiamo quasi 150 membri. Io sono attualmente co-amministratore delegato.

Un evento davvero tragico quello di Rana Plaza. Ma facciamo un passo indietro. Cosa c’è di fondamentalmente sbagliato nel settore della moda?

Ci sono due problemi principali che mettono in ombra tutti gli altri. Il primo è lo sfruttamento sociale causato dall’esportazione della forza lavoro in Paesi con una corruzione elevata, dove le persone lavorano in condizioni quasi di schiavitù e vengono spremute come limoni. L’altro è l’aspetto ambientale. La Terra e le sue risorse non sono infinite ma la nostra società genera un sovraconsumo sproporzionato di abiti. La produzione riversa enormi quantità di sostanze chimiche nelle acque, il trasporto genera quantità immense di gas di scarico e non da ultimo c’è la questione di cosa succede agli abiti alla fine del loro ciclo di vita.

Ce lo racconti. Cosa succede a questi abiti?

Lo hanno visto tutti: sempre più spesso sui media vediamo le immagini delle enormi montagne di rifiuti tessili nel deserto cileno. Ma questo tipo di comportamento non si trova solo in Sudamerica. Anche in Ghana arrivano ogni giorno 160 tonnellate di abiti usati, spesso dall’Europa. Molti di questi finiscono gettati in montagne di rifiuti alla periferia della capitale.

Possiamo davvero fare qualcosa dalla Svizzera?

Noi crediamo di sì. Ognuno di noi può emanciparsi dal consumo sconsiderato imparando ad apprezzare il valore delle cose. Se si impara ad apprezzare il valore dei vestiti, non ha più senso rincorrere i prezzi stracciati della fast fashion sette giorni su sette. L’obiettivo è quindi quello di arrivare a una situazione in cui si apprezza un approccio consapevole. E la cosa più bella è che possiamo comunque essere sempre alla moda. Se non addirittura più alla moda di prima.

Sembra sensato. Ma come si trasforma uno shopper compulsivo in un consumatore consapevole?

Non si fa dall’oggi al domani. Per prima cosa occorre conoscere la situazione attuale. È necessario poi sviluppare un sentimento di empatia verso le persone e l’ambiente. E infine bisogna accettare che si è parte del problema. Solo in seguito è possibile trarre conclusioni e modificare il proprio comportamento.

L’ultimo punto è il più difficile.

Ma non è impossibile. Sul nostro sito web mostriamo come liberarsi della fast fashion. Si tratta ad esempio di trattenersi dal fare shopping e chiedersi: ne ho davvero bisogno? O posso magari riparare o modificare qualche capo che ho già?

In questo modo è possibile anche risparmiare.

Sì. E qui torniamo al tema dei vestiti di seconda mano. I prezzi dei capi di moda etica e sostenibile sono elevati. Tutte le persone lungo la catena di produzione sono pagate meglio, le quantità prodotte sono minori e i materiali sono di qualità più elevata. Al nostro movimento viene spesso rinfacciato di essere adatto solo per portafogli ben pasciuti. Ma quasi tutti possono permettersi vestiti di seconda mano. La ricerca comporta uno sforzo maggiore ma in tutti i negozi di seconda mano è possibile trovare splendidi abiti a prezzi abbordabili.

Dal 22 al 29 aprile si terrà in tutta la Svizzera la Fashion Revolution Week. Il momento clou sarà sabato 26 aprile con il Mend in Public Day. L’intera Svizzera è invitata a scendere in piazza per rammendare i propri vestiti. Una panoramica di tutti gli eventi è disponibile su fashionrevolution.ch.

Geschätzte 92 Millionen Tonnen Textilien landen jährlich auf dem Müll. Zwischen 2015 und 2030 sollen die Textilabfälle der Branche um weitere 60 Prozent steigen. Foto: Hermes Rivera | Unsplash
Reisen: Lange Flugreisen sind echte Klimakiller. Darum lieber auf Ferien im eigenen Land setzen. Muss es doch mal weiter weg sein, dann bitte unbedingt den kleinen Aufpreis für die CO₂-Kompensation bezahlen.
Gegründet wurde die Organisation nach dem tragischen Einsturz eines Hochhauses in Bangladesch, in dem auch Marken wie Benetton, Zara oder Mango ihre Kleidung herstellen liessen. Foto: Laurence Müller
Reisen: Lange Flugreisen sind echte Klimakiller. Darum lieber auf Ferien im eigenen Land setzen. Muss es doch mal weiter weg sein, dann bitte unbedingt den kleinen Aufpreis für die CO₂-Kompensation bezahlen.
Jamil Mokhtar vertritt Fashion Revolution Schweiz als Co-Geschäftsführer: «Fashion Revolution will auf positive Art und Weise zeigen, dass es möglich ist, für Mode keine Leute auszubeuten oder die Umwelt zu verschmutzen.» Foto: Fashion Revolution Schweiz
Reisen: Lange Flugreisen sind echte Klimakiller. Darum lieber auf Ferien im eigenen Land setzen. Muss es doch mal weiter weg sein, dann bitte unbedingt den kleinen Aufpreis für die CO₂-Kompensation bezahlen.
Das Einkaufen braucht etwas mehr Aufwand», sagt Jamil Mokhtar, Co-Geschäftsführer von Fashion Revolution Schweiz. «Aber in jedem Brockenhaus gibt es schöne, bezahlbare Sachen. Foto: Nicolas Duc
Reisen: Lange Flugreisen sind echte Klimakiller. Darum lieber auf Ferien im eigenen Land setzen. Muss es doch mal weiter weg sein, dann bitte unbedingt den kleinen Aufpreis für die CO₂-Kompensation bezahlen.
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Erste Veröffentlichung: 
22.4.2025
  |  Letztes Update: 
12.5.2025
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